Kassel - München - Gladbeck
8.06.-15.09.2002


eine 100-nächtige Recherche zu Ort und Materialität von Bildern - ein Projekt von Tim Otto Roth parallel zur documenta 11 in Kassel
 
nächtliche Projektion in  Kassel, ca. 9 mal 11 Meter

Parallel zur Documenta 11 findet eine 100-nächtige Digitalprojektion auf dem Gelände der Universität Kassel am Holländischen Platz statt. Jeden Abend gibt es ein anderes Bild zu sehen, das jeweils via Internet an den Projektor gesandt wird.


Ansicht der Projektionsfläche auf dem Universitätsgelände/ Holländischer Platz
Im Fokus der Arbeit steht aber nicht nur die abendliche Projektion. Vielmehr spielt auch die leere Leinwand tagsüber eine große Rolle. Sie betont die eigentliche materielle Leere und den temporären Aspekt des Vorhabens. Es ist ein doppeltes Spiel mit dem Unvorhersehbaren. Zugleich wird nach der Materialität von Bildern gefragt. Das Materielle ist nur mehr der Rahmen. Die eigentliche Füllung besteht wohl eher in der immatierellen Information des Bildträgers.

Die Konzeption


Ansicht von der Kurt-Wolters-Straße
Die Idee ein unbesetztes, ein leeres Bild zu verkaufen, ist auch in dem kommerziellen Kunstkontext interessant. Das Projekt wird  gleichzeitig in einer anderen Form in der Walter Storms Galerie in München zu sehen sein.  Mittels eines Flachbildschirms können die Bilder dann auch tagsüber betrachtet werden. Ferner wird die Arbeit auf der Ausstellung Computerkunst 2.002 in Gladbeck vom 16. Juni bis 15. Juli in Gladbeck zu sehen sein.


Die Bilder entstammen dem Zyklus der Amotionen aus den Imachinationen. Die abendliche Bilderfolge dürfte für den Aussenstehenden ziemlich komplex anmuten. Die Bilder resultieren aber lediglich aus der Überlagerung zweier Verlaufsmuster.

Bewegtes Schema: Überlagerungen von je zwei Verläufen

Ein Wellenmuster wird von einem zweiten überlagert. Dieses zweite verbleibt als Grundlage für den nächsten Abend, wo es wiederum mit einem neuen Muster zusammengesetzt wird. Dieses neue verbleibt dann wieder für den nächsten Abend etc. . Auf den ersten Blick scheinen die Bilder formal der Malerei entlehnt zu sein. Tatsächlich agieren die Bilder in einem der Digitalität immanenten Möglichkeitsraum von unterschiedlichen Farbsystemen, der sich wesentlich vom subtraktiven Schichtungsprinzip der Malerei unterscheidet.

Die Standorte:
Kassel
München
Gladbeck

<-