eine Recherche zur Materialität und zum Ort der Bilder von Tim Otto Roth |
100 Tage
sind der Zeitraum für eine täglich wechselnde
Standbildprojektion von 9 mal 11 Metern, die parallel zur
documenta 11 während der Abendstunden auf dem Campus der
Universität Kassel gezeigt wird. (mehr...) 100 Imachinationen
bilden ein Spannungsfeld zwischen Maschine und menschlicher
Imagination. Jede Imachination entsteht aus der Überlagerung
zweier aus senkrechten Verläufen bestehenden Mustern. Jeden Tag
ändert sich das Bild zur Hälfte, indem immer eines der
Verlaufsmuster wechselt. Pi Sukzessive
werden die nach dem Komma anfallenden Werte von Pi dafür
verwandt, die Anzahl der Verläufe und die Zusammenstellung der
Farbwerte zu bestimmen. Die Unregelmäßigkeit der Zahl Pi fordert
bildlich die klassischen Kompositions- und menschlichen
Imaginationsprinzipien heraus. Ort
Ihr
eigentliches Zuhause finden die Imachinationen jeweils für
einen Tag auf der Festplatte eines Internetservers.(mehr...) (Im)Materialität
Die
Bilder bleiben flüchtige, temporäre Erscheinungen, die täglich
mittels eines eigens für diesen Zweck geschaffenen Programms neu
von einem Server aus dem Internet abgerufen werden. Erst am
jeweiligen Präsentationsort materialisieren sich die Bilder in
unterschiedlichen medialen Gewändern. Leere
In Kassel zeichnen sich die Bilder für die meiste Zeit durch ihre
Abwesenheit aus. Erst zu Beginn der Nacht kann eine Imachination
sich in Form einer Großprojektion materialisieren. Langsamkeit Die
100 Imachinationen sind im Grunde ein extrem verlangsamter Film.
Pro Tag erscheint jeweils ein Frame einer andauernden Folge von Überlagerungen. Internet
Diese serielle Entwicklung der 100 Imachinationen kann via
Internet mitverfolgt werden. Täglich gibt die Internetseite einen
kleinen Ausschnitt des aktuellen Bildes preis. Eine Webcam
und
aktuelle Aufnahmen dokumentieren die drei Präsentationsorte.
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