Ein Klangbeschleuniger – ein neues Instrument

Das Heaven’s Carousel ist eine neue Form von Instrument, das Raum als additiven Synthesizer für sich bewegende Tonquellen verwendet. Die kompositorischen Hauptkomponenten sind die Tonhöhe der Sinuswellen, das zeitliche Muster und nicht zuletzt Rotationsgeschwindigkeit.

Wenn das Heaven’s Carousel seine Rotation kontinuierlich beschleunigt, dann sieht der Beschleunigungsweg weniger kreis- denn spiralförmig aus – ähnlich dem eines Zyklotrons, ein kreisförmiger Beschleuniger in der Teilchenphysik. Interessanterweise ist die Beschleunigung der Bahngeschwindigkeiten nicht linear, da die wachsende Zentrifugalkraft mit ins Spiel kommt. Die Lautsprecherstränge sind also nicht gerade gestreckt sondern beschreiben eine Kurve, bei der die äußeren Lautsprecher überproportional höher fliegen.


Die unterschiedlichen Winkel der Strangsegmente weist auf die nichtlinear Beschleunigung auf den drei Lautsprecherniveaus hin.

Dieser Sinustonbeschleuniger bringt eine neue Art der Spatialisierung von Klang mit ins Spiel, in dem Klangquellen physisch im Raum bewegt werden. Ein andere raumzeitlicher Effekt kommt mit ins Spiel, wenn ganz schnelle bis zu 20 Mikrosekunden schnelle Impulse gespielt werden. Bei einer Spannweite von über 15 Metern bei voller Geschwindigkeiten addieren sich die Klangpakete aufgrund der Laufzeit von Schall unterschiedlich im Raum – sprichwörtlich eine raumzeitliche Granularsynthese.


Dieses Diagram zeigt die Ausdehnungsrate des Universiums in den letzten 15 Milliarden Jahren auf. Je flacher die Kurve, desto schneller ist die Expansion. Die Kuve verändert sich beachtlich vor 7.5 Milliardne Jahren, als die Objekte im Universum begannen immer schneller sich auseinander zu bewegen. Astronomen spekulieren darüber daß diese schneller werdende Expansionsrate einer mysteriösen dunklen Energie geschuldet ist, die die Galaxien immer weiter auseinander zieht (image: Ann Feild/ STScI).