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Praya (1997) – Wellteilchen (1997)

Dieser Raum entführt Sie in das Frühwerk Tim Otto Roths und zeigt die Entwicklung zentraler, sein Werk prägender Motive. Mit Praya und Wellteilchen sind Arbeiten erstmals zu sehen, die sich visuell und theoretisch dem Thema der "Welle" annähern. Während Praya das Licht- und Wellenspiel auf der Oberfläche in einem Priel einfängt, setzt sich der Zyklus Wellteilchen physikalisch mit dem Thema auseinander. "Am Montag, Mittwoch und Freitag lehren wir die Wellentheorie. Am Dienstag, Donnerstag und Samstag die Teilchentheorie," so ungefähr äußerte sich 1921 der britische Kristallograph und Nobelpreisträger William Bragg scherzhaft zum Welle-Teilchen-Dualismus. Und am Sonntag? Die Wellteilchen verstehen sich hier als augenzwinkernde Persiflage auf das begriffliche Paradoxon, dass die Weltsubstanz sowohl als Teilchen wie auch als Welle gedeutet werden kann. Ausgangsbasis der schattenbildnerischen Untersuchung sind alltägliche Teilchen in Wellenform, die durch das Traktieren mit Licht auf lichtempfindlichem Material zur Offenbarung ihres wahren Wesens veranlasst werden sollen. Eine letztgültige Antwort gibt es bei den Wellteilchen nicht. Einmal zeigen sie ihre korpuskelhafte Natur, ein anderes Mal mehr ihr strahlenhaftes Wesen. Und manchmal scheint das Licht sein Gesicht zu zeigen...