Und so wird quer durch die ganze Republik gedreht, mit teilweise ganz unterschiedlichen Auflagen von ganz streng bis eher lax. Und auch mit zweierlei Maßstäben: Am Set wird penibel auf Abstände geachtet, nach Drehschluss trifft man sich locker ohne Maske im Biergarten. Jörg Seewald(16.07.2020)
Ich würde mir nur wünschen, dass der Beitrag, den wir zur Eindämmung von Covid-19 leisten, nicht durch das Offenhalten etwa der Skigebiete wieder hinfällig wird. Nicolas Stemann(22.12.2020)
Wir hatten eine Sicherheit, dass Konzerte stattfinden, dass Reisen gemacht werden können, dass Tourneen stattfanden [...]. All das ist wirklich richtig erschüttert, zerrüttet, könnte man sagen. Marie König(15.02.2021)
Ich verliere einen großen Teil meines potenziellen Publikums. Und als jemand, der noch keine Stammleserschaft hat, ist das nicht so optimal. Jasmin Schreiber(06.04.2020)
It would be ironic if TV streaming services were to make lockdown millions while the very source of our acting, producing, writing and directing talent pool was allowed to die. Sam Mendes(05.06.2020)
Die Hilfen, die angesetzt wurden, sind alle sehr unglücklich, weil sie meistens für das Berufsmodell freier Schauspieler, freier Künstler überhaupt nicht zutreffen. Jochen Schölch(29.12.2020)
Veranstaltungen der zehn unterzeichnenden Häuser der Literatur wurden im vergangenen Jahr 2019 bei ca. 1.400 Terminen mit ca. 3.000 Mitwirkenden von rund 70.000 BesucherInnen besucht. Die zehn Häuser der Literatur(11.05.2020)
Es ist schmerzhaft, diese Ungleichbehandlung mit ansehen zu müssen und trotz Bitten und Flehen bei entsprechenden Schaltstellen kein Gehör zu finden. Anne-Sophie Mutter(20.10.2020)
[...] das Beschlusspaket des Bundes und der Länder vom Mittwoch dagegen schiebt die Kultur in den Anhang, der die weiterhin gültigen Schließungsanordnungen aufführt, zwischen „Gastronomiebetriebe, Bars, Clubs“ und „Prostitutionsstätten“, zwischen Bier und Bordell. Andreas Kilb(18.04.2020)
Mit wenig Fördergeld ließe sich im Bereich der Freien viel bewegen – doch die Sache hat einen Haken: Damit würde offiziell anerkannt, dass es ein Zwei-Klassen-System in der Klassik gibt. Frederik Hanssen(16.11.2020)
Die Sorge, dass es wegen weniger Feiern weniger Gelegenheit zum Schenken gibt, ist da. Eine Zuversicht speist sich aber daraus, dass Kunden in Krisen häufiger zum günstigen Geschenk Buch greifen als zu teuren Ski. Michael Wurmitzer(09.11.2020)
Ein Zweimannduell im Strafraum ist kaum weniger intim als die Kussszene aus William Shakespeares "Othello". Egbert Tholl, Reinhard J. Brembeck(08.05.2020)
2019 gab es fast 800 Filmstarts, in diesem Jahr kommen wir vielleicht nicht mal auf 200. Noch viel schlimmer ist, dass wir nicht die Filme bekommen, die wir bräuchten, um Publikum zu gewinnen. Michael Pawlowski(05.09.2020)
Nanu. Muss die Kultur plötzlich nicht mehr erklären, dass sie kein Luxus ist, um den man sich erst kümmern muss, wenn das Überleben gesichert ist? Kolja Reichert(25.04.2020)
Ein Generalstreik bis zum Hungerstreik würde zeigen, buchstäblich, wie sehr die Kultur, nämlich die Kulturschaffenden, ausgehungert werden. Peter Weibel(28.04.2020)
Rentieren wäre der falsche Ausdruck. Aber tatsächlich kommen wir damit längs. Wir erhalten Unterstützung von der Hamburger Kulturbehörde und deshalb halten wir den Kopf über Wasser. Corny Littmann(13.08.2020)
Es gibt bisher keine einzige nachgewiesene Infektion in einem Theater [...]. Insofern ist das überhaupt kein Ort, der tauglich ist, um dem steigenden Inzidenzwert zu begegnen. Marc Grandmontagne(15.10.2020)
Dynamische Lage ist jetzt schon mein Unwort des Jahres. Stephan Thanscheidt(17.08.2020)
Wir sind auch dafür da, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und Diskussionen anzustoßen. Aber wenn sich alle mit Nebenjobs durchschlagen müssen, kann es zukünftig auch keine Gesellschaftskritik mehr geben. Petra Tobies(08.08.2020)
Nie war das Buch, war die Literatur so wertvoll, so wichtig, als Fluchtort, als Rückzugsmöglichkeit, als Quell neuer, anderer Gedanken – und schon lange waren die ökonomischen Krisensymptome nicht mehr so bedrohlich wie 2020. Gerrit Bartels(08.10.2020)
Es brauche die offenen Räume der Kunst, die Austausch und Reflexion möglich machten – unter anderem auch darüber, wie Corona unsere Gesellschaft verändere. Barbara Mundel(22.10.2020)
Es geht der Kanzlerin und den Länderchef*innen offensichtlich darum, es einmal richtig laut knallen zu lassen, damit auch der und die Letzte kapiert, dass der Sommer mit seinen Freiheiten vorbei ist. Die Theater sind da nur eines von mehreren Bauernopfern. Georg Kasch(28.10.2020)
Wenn wir ehrlich sind, es geht schon lange nicht mehr um die Frage, was was kostet. [...] Das, was die Bevölkerung im Moment wirklich fertig macht, ist, dass wir bei den sozialen Kontakten diese Einschränkungen haben. Olaf Zimmermann(26.10.2020)
Wir sind bereits im vierten Monat. Da kann man nicht mehr auf den Goodwill der Immobilienwirtschaft hoffen. Lutz Leichsenring(20.07.2020)
Es wird sich bestimmt auch eine neue Wertschätzung dafür bilden, wie kostbar jeder Sitzplatz ist. Denn es gibt dann im Lande weniger Häuser, die spielen, weniger Vorstellungen, weniger Plätze. Theatertickets werden in Berlin der heiße Scheiß sein! Oliver Reese(23.05.2020)
Die kennen nur Unternehmer mit Angestellten und wissen offenbar überhaupt nicht, wie wir arbeiten und was wir brauchen, nachdem wir das Berufsverbot erhalten haben. Nadine M.(07.06.2020)
Il nous faut entrer en résistance. Nous allons envahir les églises, les galeries marchandes, les salles de vente… et nous y jouerons des spectacles ! Samuel Churin(15.12.2020)
Es ist eine kuriose Situation, die wir im Moment haben. Lebe ich z.B. als Künstler in Hamburg, dann habe ich Glück gehabt. Wenn ich ein paar Kilometer weiter weg in Niedersachsen leben, dann habe ich Pech gehabt. Olaf Zimmermann(12.06.2020)
Zuschauerinnen und Zuschauer, die dicht an dicht und glühend vor Freude in ein ausverkauftes Haus drängen, wird es erst mal nicht geben, und das liegt nicht an der Qualität des Programms. Nicolas Stemann(11.05.2020)
Statt die jetzige Spielzeit unter politischem Zwang oder in vorauseilendem Gehorsam bereits verloren zu geben, gilt es nämlich, endlich wieder das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen. Marco Frei, Christian Wildhagen(01.05.2020)
Wenn ich diesen unerbittlich rigorosen Karl Lauterbach höre, dann möchte ich ihm Juli Zehs Roman »Corpus Delicti« empfehlen und im Übrigen ein kleines Quantum von dem Freiheitssinn der Autorin. Arno Orzessek(25.05.2020)
Es ist so, dass die Veranstaltungswirtschaft als Wirtschaftszweig insgesamt ganz dringende Hilfe, Überlebenshilfe braucht. Die Not ist riesengroß. Tom Koperek(22.06.2020)
Und dann mache ich mir Sorgen um meine ganzen Kollegen und Freunde, die freiberuflich arbeiten. Keiner weiß, was dann mit denen geschehen soll, wenn Konzerte einfach nicht mehr stattfinden. Geoffry Wharton(12.03.2020)
Singen in geschlossenen Räumen ist verboten und Punkt. Maria Ossowski(29.06.2020)
Die Bilanz ist natürlich verheerend. Nach fast sechs Monaten Lockdown, drei Monaten wirklich schlechtem Geschäft, haben wir einen Umsatzeinbruch von 70 Prozent. Christine Berg(20.12.2020)
Wenn schon ich die Maßnahmen als inkonsistent, willkürlich und nicht wirksam genug empfinde, wie wird es dann erst den Krawallheinis und Hatern aus dem Netz gehen? Dorothea Marcus(31.10.2020)
Even before Covid, it was high time for a reset. Jane Kallir(22.06.2020)
Dieses Jahr ist völlig zum Abschreiben und wenn das dann so weitergeht, dann kann ich zumindest für mich nicht mehr so als freier Schriftsteller arbeiten, wenn kein Geld über Buchverkäufe und über Lesungen reinkommt, dann habe ich kein Einkommen mehr. Michael Stavarič(25.09.2020)
Nicht umarmen, nicht anfassen, mindestens eineinhalb Meter vom Nachbarn abrücken - für Menschen, die jeden Tag ganz bewusst mit dem Körper kommunizieren, ist das eine Höchststrafe. Dorion Weickmann(12.05.2020)
Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen, dass die künstlerischen Werte, die geschaffen werden, mehr sind als Ästhetik. Sie sind im Grunde lebenserhaltende Reflexions- und Spielräume der Gesellschaft als Ganzes. Ulrich Khuon(19.04.2020)
Vor Kurzem hat auch noch Jens Spahn vor Veranstaltungen gewarnt. Er meinte zwar private Feiern, aber er sagte: Veranstaltungen. Danach sind unsere Kartenvorverkäufe eingebrochen, weil die Leute dachten, es sei zu gefährlich, ins Theater zu gehen. Wiebke Eymess(23.09.2020)
Es ist uns unverständlich, warum es möglich ist, Baumärkte, Autohäuser und andere Geschäfte offen zu halten, Museen aber, die über dieselben oder großzügigere Flächen für einen Corona-gerechten Publikumsverkehr verfügen, geschlossen werden. Deutsche Museumsdirektoren(01.11.2020)
Auf der anderen Seite ist die Buchmesse ein Ort der gelebten Meinungs- und Publikationsfreiheit. Das ist auch ein wichtiges Standbein der Frankfurter Buchmesse und dieses Standbein wird es geben. Alexander Skipis(08.09.2020)
Ist doch interessant, dass wir den Theater-Repertoire-Betrieb im Blick behalten, wenn wir gerade alle Zeit für ganz andere künstlerische Tätigkeiten und Formate haben. Nicolas Stemann(29.01.2021)
Der Handel muss hoffen, [...] nicht jetzt schon an den kathartischen Nebenwirkungen der Pandemie einzugehen. Das wäre nicht nur ein ökonomischer, sondern ein kultureller Schaden. Denn die Museen sind nicht allein für die Grundversorgung mit Kunst zuständig. Marcus Woeller(19.04.2020)
Bereits in den knapp sechs Wochen der bislang geltenden Schließungszeit zwischen dem 11. März und dem 19. April werden dem Residenztheater schätzungsweise 650.000Euro Einnahmen entgehen. Tobi Müller(08.04.2020)
Wir überlegen die ganze Zeit, was können wir tatsächlich tun, um die Situation positiv zu beeinflussen und das ist erschreckend wenig. Farin Urlaub, Die Ärzte(23.10.2020)
Denn während die einen den Impfstoff suchen und andere darüber diskutieren, ob das eigentlich gut ist, stellen wir im Theater immerhin einen Impfstoff gegen Verhärtungen und Verspinnungen im Kopf bereit. Nicolas Stemann(25.05.2020)
Künstler verschenken ihre Arbeit kostenlos im Netz. Das verstärkt den Eindruck, dass es sich hier um ein Hobby handelt. Sie tun es ja gern und jeder darf teilhaben. Helmut Mauró(02.05.2020)
Die Antwort auf das Virus kann nur sein, dass die Nächstenliebe viral geht. Und wenn das jemandem zu fromm klingen sollte, nennt er es einfach Solidarität, die ansteckend ist. Pastor Sieghard Wilm(01.11.2020)
Die prekären Verhältnisse, unter denen so viele Freie im Kulturbetrieb arbeiten, müssen bei der zukünftigen Förderpolitik überdacht werden. Ulrike Groos(07.07.2020)
Jetzt, da die Buchmesse dieser Zerreißprobe ausgesetzt ist, wird klar, was diese einmalige, verrückte, alle Sinne strapazierende Veranstaltung stets war: immer zu voll, immer zu laut, immer zu teuer, immer ein Risiko. Aber zugleich auch ein faszinierender Ort des Ausverhandelns von Geist und Ware [...]. Sandra Kegel(04.07.2020)
Für freiberufliche Musiker*innen hat die Bundesregierung den Weg zum Antrag auf Grundsicherung, auch Hartz IV genannt, deutlich vereinfacht. Aber den Gang zum Jobcenter empfinden viele als entwürdigend. Eva Blaskewitz(02.06.2020)
Für mich wird das das erste Weihnachten seit 20 Jahren ohne Vorstellungen, ohne Kinderlachen und ohne Glühwein mit Kolleginnen und Kollegen. Kerstin Dathe(26.11.2020)
Man kann sich gar nicht mehr an Zeiten erinnern, als die Kultur hierzulande für so brandgefährlich gehalten wurde, dass man sie gleich insgesamt wegsperren und aus dem öffentlichen Raum verbannen musste. Roman Bucheli(30.12.2020)
Theater, Opern- und Konzerthäuser sind erwiesenermaßen keine Infektionsorte. Deren übermäßige Einschränkung trägt daher nicht zur Eindämmung des Infektionsgeschehens bei, sie ist daher unverhältnismäßig. Deutscher Bühnenverein(27.10.2020)
Wenn es Ankäufe wären, wäre es gut, wenn es andere Hilfen sind, ist es immerhin begrüßenswert. Ich sehe es positiv und finde auch toll, dass Frau Grütters Geld in Richtung Galerien lenkt. Aber wie gesagt, nachhaltig wären Ankäufe. Rupert Pfab(27.09.2020)
Dann aber machte aber vor allen anderen Hessen als föderaler Vorreiter von jetzt auf gleich wieder auf. Freitags verkündet, montags Tatsache. So schnell konnte gar keiner hochfahren. Theater sind Tanker, komplexe, verzahnte Systeme. Manuel Brug(20.05.2020)
Jetzt im Moment gibt es vor allem Panikreaktionen. Ich sehe noch keine Themen verhandelt. Cornelia Fiedler(22.05.2020)
Ich hatte eigentlich ein anderes Buch geschrieben. Als der Virus kam, hat er sich da relativ schnell reingeschlichen. Dann dachte ich erst, was will der denn hier. Er wollte da rein. Lola Randl(28.08.2020)
To shape better policies, national and subnational governments need more and better evidence on the economic and social impact of cultural and creative sectors. OECD(07.09.2020)
Eine letzte Steigerung, ein strahlender Schlussakkord – und dann? Kein Jubel. Kein Bravosturm. Nur Totenstille nach einem sensationell guten Konzert, einem starken Plädoyer für die Neue Musik und einem Appell für mehr Musik in einsamen Zeiten. Und ich bin den Tränen nahe. Rattle sagt noch leise „Bless you. Thank you so much.“ – und entlässt einen in die Stille. Jens Lehmann(13.03.2020)
Wie soll die Kunstwelt auf so etwas reagieren können, wenn die Institution so auf Tourismus und große Ausstellungen ausgerichtet ist. Daniel Birnbaum(30.04.2020)
Sie mögen es kitschig nennen oder peinlich-pathetisch: Aber die Seele vieler Menschen braucht in der Vorweihnachtszeit Trost. Trost mit Musik, mit Konzerten, mit Theatern, mit Musicals, mit Kunst. Kultur hilft, die seelisch herausforderndste Zeit des Jahres gut zu überstehen. Maria Ossowski(26.11.2020)
Das ist das Perverse an der ganzen Geschichte. Wir sind doch keine Schwimmhalle. Es ist nicht so, dass wir an einem Tag schließen können und am 1. Dezember machen wir wieder auf und das Publikum ist wieder da. Louwrens Langevoort(29.10.2020)
Niemand ist ganz untergegangen, das Schwimmen gegen den Strom ist anstrengend, aber manchmal gehen einem dabei schlaue Gedanken durch den Kopf. Sabine Seifert(29.07.2020)
Bei uns beiden sind viele Jobs weggebrochen. Also dachten wir: Da draußen liegt ein Thema, wir haben Zeit, wir fahren jetzt los. Thomas Victor(23.05.2020)
In Häusern wie Baden-Baden und der Berliner Philharmonie ist die Klimaanlage genauso gut, die wirtschaftliche Notlage genauso groß. Wenn Flugzeuge voll sein dürfen, dann auch die Konzertsäle. Das erfordert die Gleichbehandlung. Reinhard J. Brembeck(22.05.2020)
Ich lege großen Wert darauf, dass ich nicht lebensunlustig werde. Feridun Zaimoglu(06.05.2020)
Wenn so viele, die im privaten wie öffentlich geförderten Kunstbetrieb arbeiten, derzeit nur noch mit Hilfspaketen überleben können, stimmt an dem gesamten System etwas nicht. Hier muss sich zwingend einiges radikal ändern. Iris Dressler(23.05.2020)
In den USA gibt es keinerlei Schutz für Arbeitnehmer, weshalb es auch in der Kunstwelt, in Galerien und Museen, zu Massenentlassungen kommt. Vincenzo de Bellis(03.06.2020)
Die Infektionsrate, die wir jetzt nach oben gehen sehen, die hat mit gesitteten Veranstaltungen wie Konzerten, Kabarett, Theater eigentlich nichts zu tun und das macht die Künstler verrückt! Volkmar Halbleib(28.09.2020)
Das Budget 2020 ist so unsicher wie noch kein Budget, das ich jemals erlebt habe. Claudia Rütsche(10.08.2020)
Kunst ist wie die Luft. Wenn sie da ist und gut ist, dann nehmen wir sie nicht wahr. Wenn sie weg wäre, würde es uns auffallen. Stephanie Lexer(31.05.2020)
Das ist ein anderer Modus, aber auch eine Chance, den Kunstinteressierten Kunst noch mal ganz anders und zeitgemäß vorzustellen. Wolfgang Ullrich(17.03.2020)
It’s hard not to feel abandoned by American society as an arts worker. Georgina Pazcoguin(23.09.2020)
Die Pläne für die nächste Spielzeit mussten in den letzten Wochen völlig neu gedacht und organisiert werden. Aber es ist uns gelungen [...] neue Visionen für diese kommende, außergewöhnliche Saison zu entwickeln. Oliver Reese(19.07.2020)
In den Probenräumen läuft gerade ein logistisches Abenteuer ab: Die Leute mit Masken zu den Räumen befördern, dann ohne Masken spielen lassen, aber mit den Abständen, die sie nicht überschreiten dürfen. Michael Schmitz-Aufterbeck(31.05.2020)
Trotzdem ist die Kultur unverzichtbar, und darin liegt ihr Paradox: Sie ist immer zugleich ein totales Luxusprodukt und ein elementares Medium, in dem sich ein Gemeinwesen darüber verständigt, was es gerade für wichtig oder unwichtig hält [...]. Dirk Peitz(05.06.2020)
Wenn wir uns zeigen, sieht man uns nicht. Wenn wir uns nicht zeigen, vermisst man uns nicht. Maren Kroymann(14.05.2020)
Wir haben alle so gehofft, dass das Geschäft im Herbst wieder anläuft, aber jetzt kann niemand aus China oder Amerika kommen. Und auch die spanischen oder französischen Sammler werden wegfallen. Esther Schipper(11.09.2020)
Da muss doch jetzt niemand mehr mit Ermittlungen kommen, wirklich nicht. Oder? Oder etwa doch? Genau damit? Mit der Ermittlung dessen, was passiert und was bleibt, wenn eine Gemeinschaft einen kollektiven Herzbruch erlebt, ein allgemeines Unglück? Simone Buchholz(28.10.2020)
Wer, wofür es gute wissenschaftliche Grüne gibt, an Notwendigkeit und Wirksamkeit der autoritären Regierungsmaßnahmen zur Pandemiepekämpfung zweifelt, der wird behandelt, als wolle er Menschen sterben lassen. Andreas Rosenfelder(25.04.2021)
Setzen wir voraus, dass immer mehr Reiche sich mit der Kunst sozialen Status, Ausstrahlung und Wertsteigerung erkaufen wollen, gibt es für die Kunstmärkte keine Absatzsorgen, eher Nachschubprobleme. Christian Herchenröder(17.12.2020)
Wenn wir hochfrequenten Kulturnutzende eine politische Partei wären, würden wir bei jeder Wahl an der Fünfprozenthürde scheitern. Peter Grabowski(01.02.2021)
Überall hat sich während der Pandemie so viel kreative Energie aufgestaut, die gilt es jetzt zu nutzen! Gerald Mertens(02.02.2021)
Was nichts kostet, ist nichts wert. Georg Scharegg(22.12.2020)
Allein die Vorstellung, Schulklassen würden monatelang in musealer Ruhe dem Mathematikunterricht folgen, Gesellschaftskunde vor Joseph Beuys erhalten und verteilt im Parkett eines [...] Theatersaals über Geschichte diskutieren - was für ein unerhörter Gewinn. Catrin Lorch(11.11.2020)
Die Kultur müsse aufpassen, dass sie nicht immer eine Extrawurst brät, hat die Ministerin für Kultur und Wissenschaft in NRW gemahnt. Die Szene dürfe sich Zitat >nicht zu sehr aus dem gesellschaftlichen Konsens herausbewegen.< Was hat die Szene denn da um Himmelswillen verbrochen? Max Moor(08.11.2020)
Was die Bruttowertschöpfung angeht, haben wir eine Wertschöpfung, die nur von der Automobilbranche übertroffen wird. Wir haben mehr als die chemische Industrie, wir haben mehr als die Finanzdienstleiter. Mehr als 100 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung haben wir 2018 als Branche erzielt. Noam Zur(29.05.2020)
So dankbar habe ich das Publikum selten erlebt, alle waren unheimlich froh, dass es wieder Kulturangebote gibt, und es wurde deutlich: Literatur ist ein Lebensmittel. Heike Strecker(19.06.2020)
Es wird viel diskutiert, wieso diese Seuche jetzt? Welche Logik steckt dahinter, welche Moral? Matteo kommt gegen Ende Ihres Buches und nach der Lektüre von Albert Camus´ »Die Pest« zu dem Schluss, es gäbe keine Moral, die sich aus solchen Seuchen ziehen ließe. Christoph Leibold(19.07.2020)
2020 hatten wir noch die Einnahmen aus 2019, in dem Corona gar keine Rolle gespielt hat. Das bedeutet aber, dass wir 2021 den vollen Ausfall der GEMA-Ausschüttung haben werden, weil 2020 nur ein Bruchteil der Konzerte gespielt wurden. Christiane Albiez(03.02.2021)
Ich glaube, es ist einfach auch zu rigide, wie Kultur behandelt wird. Gunter Gebauer(24.10.2020)
Während Festangestellte Kurzarbeitergeld bekämen, werde der Verdienstausfall von Künstlern "komplett negiert". In vielen Fällen jedenfalls. Karin Finkenzeller(14.06.2020)
Die Kultur ist einer der großen Standortfaktoren in der Region. Mit dem Stage-Drive-Angebot können wir der Kulturwirtschaft unter die Arme greifen, in der viele Menschen beschäftigt sind, die derzeit wegen Corona zur Untätigkeit verurteilt sind. Jörg Schaub, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative Frankfurt/Rhein-Main(22.05.2020)
Absurd. So viel Abstand zueinander wie in der Philharmonie gibt es auf keiner Wiese, in keinem Lokal, in keinem Geschäft, keiner U-Bahn und keinem Kabinett. Egbert Tholl(25.06.2020)
Dass jetzige Kapitel der Leipziger Messe: Vorerst zieht in die Hallen ein Impfzentrum ein. Die Hoffnung bleibt: Es kommen auch wieder gute Seiten. Martin Hoferick(29.01.2021)
Die Leipziger Buchmesse wird in diesem Jahr umso schmerzlicher fehlen, als ein Forum und ein Ort der Selbstverständigung einer Branche, deren Identitätskrise sich immer stärker abzeichnet. Helmut Böttiger(29.01.2021)
Jetzt geht es darum, nicht zu jammern, sondern trotzdem Theater in allen Facetten zu bieten - wenn man uns lässt. Im Moment lässt man uns, und jetzt müssen wir bestätigen, dass es zu Recht so ist. Uwe Lohr(13.09.2020)
Galleries such as Pace, Gagosian (which furloughed its part-time staffers in April), and David Zwirner (which laid off nearly 40 employees this month) all took in between $2 million and $5 million. (07.07.2020)
Es fehlen die Kriterien zur Bewertung von Kunst im Digitalen. Nur weil irgendetwas digital gemacht wird, ist es nicht gleich der heiße Scheiß. Anika Meier(02.06.2020)
Der Frust und bei Selbstständigen auch die Angst sind dennoch verständlich. Aber die Kultur braucht bessere Bilder von sich selbst. Bessere Argumente, wofür sie da ist. Und wofür nicht. Kultur ist zum Beispiel nicht für alle da. Tobi Müller(29.10.2020)
Für alles, was im Bereich der klassischen Musik nicht subventioniert ist, sehen die Aussichten im Moment außerordentlich trübe aus. Karsten Witt(08.05.2020)
Viele Menschen wollen die Situation nicht mehr akzeptieren. Denn hält sie weiter an, drohen kaum zu kalkulierende Konsequenzen für das Zusammenleben der Menschen und für den sozialen Frieden. Alexander Skipis(23.02.2021)
Die ganze Diskussion ist vermint. Man kann sich eigentlich nur vertun in dem Moment, wo man versucht, begründet legitime Kritik an den Maßnahmen zu machen. Ulrike Guérot(24.04.2021)
Werden die Ticketkontrolleure in Zukunft Besuchern die Temperatur messen? Jörg Häntzschel(19.05.2020)
Im Kulturland Österreich gilt offenbar: Politiker und Kulturbürokratien warten auf Vorschläge, Veranstalter warten auf Vorgaben. Man könnte an dieser Behäbigkeit verzweifeln, gäbe es nicht Volksmusikanten, Kirchenmusiker und Gegenbeispiele. Hedwig Kainberger(02.06.2020)
Wenn die Theater aber wirklich daran interessiert sind, als das gesellschaftliche Labor zu fungieren, als das sie sich selbst gerne sehen, dann könnten sie den Pandemiestopp als Denkpause nutzen, um ihre eigene Zukunft zu verhandeln. Björn Bicker(20.07.2020)
Es ist nicht neu, dass unser analoges Konzept des Kulturschaffenden rund um das Buch schwieriger geworden ist. Aber Corona beschleunigt hier eine Entwicklung auf ganz dramatische Weise. Das macht uns zu schaffen. Ulrich Wellhöfer(02.04.2020)
Ich bilde mir ein, dass diese Zeit, wenn sie überhaupt irgendwann vorbei ist, also wenn wir diese Pandemie überwinden können, werden wir alle traumatisiert daraus hervorgehen. Ich glaube nicht, dass es etwas ist, mit dem man einfach abschließen kann. Lars Eidinger(18.11.2020)
Den Arbeitgeberanteil in der Künstlersozialkasse leisten neben dem Staat die Unternehmen des Kunst- und Kulturbetriebs mit ihren Abgaben. Da der Kulturbetrieb stillsteht, fehlen diese nun, und die Künstlersozialkasse ist in ihrer Existenz gefährdet. Brigitte Werneburg(09.11.2020)
Die Kombination aus Streamingdiensten und Pandemie stellt tatsächlich eine einzigartige Gefahrenlage dar. Der Börsenkurs von Netflix schoss in die Höhe, während die Filmtheater künstlich beatmet werden. Andreas Busche(28.12.2020)
Das ist eigenartig. Ich war gerade an der Kasse, und die Leute wollen ihre Karten gar nicht zurückgeben, sondern lieber schon den Spielplan für Dezember sehen. Die drängt es ins Theater, und trotzdem glaube ich, dass es auf die Dauer einen Entwöhnungseffekt gibt. Christian Stückl(02.11.2020)
Aus meiner Sicht besteht kein kultureller Mangel in Kinderzimmern. Eine Gratislesung von Autoren bringt keinen Mehrwert an Unterhaltung. Salah Naoura(25.03.2020)
Es braucht eigentlich parallel ein Instrument zur Kurzarbeit für die Künstlerinnen und Künstler. Heike Herold(04.07.2020)
Dass ausgerechnet die kritische, zeitgenössische Kunst eine miese Klimabilanz hinterlässt, ist zutiefst widersinnig. Eine neue Museumskultur könnte das Karussell zunächst schon dadurch verlangsamen, dass künftig entweder die Werke reisen oder die Betrachter. Nicht beide. Catrin Lorch(05.07.2020)
We were closed with restaurants and bars, but they’ve been open for a while, and it’s actually safer to be in a theater because you keep your mask on. Catherine Russell(26.10.2020)
Ich denke die Dinge nur zu Ende: Ich habe mir von der WHO die Pläne angesehen, von der Bundesregierung. Dann habe ich überall recherchiert und daraus eine Geschichte gemacht und jetzt wird die gerade Wirklichkeit. Klaus-Peter Wolf(06.03.2020)
Es fiel schwer, Corona-ferne, gar Corona-lose Themen in den Blick zu bekommen, sehen oder lesen zu können, mit den ersten Lockerungen ändert sich das wieder langsam. Aber jetzt Corona-Literaturschnellschüsse? Gerrit Bartels(06.05.2020)
Der Lebenschutz ist – im wahrsten Sinne des Wortes – kein Totschlagsargument, um beliebige, grenzenlose Einschränkungen anderer Freiheiten zu legitimieren. Christian Hillgruber(09.12.2020)
Der Ton in den sozialen Netzwerken wird zunehmend bitter. Immerhin haben sich private Hilfsinitiativen gebildet. Eva-Maria Magel(22.04.2020)
On top of all that, the Arts Council’s funding requirements now place “relevance” over “excellence” as the highest goal of British theater. Helen Lewis(12.05.2020)
Während der Frankfurter Buchmesse kommt es in Deutschland immer wieder zu so einem rapiden Anstieg des medialen Debattenniveaus - und auch deshalb ist die Stille in dieser Woche so gespenstisch. Felix Stephan(17.10.2020)
Die Krise legt offen, dass viele Selbständige über kein Geschäftsmodell verfügen, das irgendeiner Veränderung eines Normalzustands gewachsen wäre. [...] Die Haltung, dass die Krisen- und Altersvorsorge für die Kreativen ein Problem für später sei, hat keine Zukunft. Dieter Haselbach, Pius Knüsel(27.07.2020)
Man kann im vollen Flugzeug fliegen, im Bus unterwegs sein, aber man vertraut uns nicht, dass wir die Regeln einhalten können und stattdessen feiern die Menschen im Park. Erik Kühn(02.10.2020)
Zwar sollen die vielen Millionen [...] auch dazu dienen, „neue Aufträge an freiberuflich Tätige und Soloselbstständige zu vergeben“, wie es im „Neustart“-Programm heißt. Ob diese Maßnahme am Ende wirklich den Löwenanteil ausmachen wird oder doch eher in Plexiglasscheiben für alle investiert wird, bleibt abzuwarten. Ingo Arend(08.07.2020)
Natürlich würde ich mir wünschen, dass [...] wir bald wieder singen dürfen. Aber mir ist auch klar, dass beim Singen, beim Sprechen Aerosolwolken entstehen. Und ich finde es wichtig, dass es jetzt mal wissenschaftlich untersucht wird. Kerstin Rosenfeldt(03.07.2020)
Es ist die ureigene Aufgabe der Leitung eines Staatstheaters, den Spielbetrieb unter Einhaltung aller geltenden Gesetze und Verordnungen zu gewährleisten. Angela Dorn(26.09.2020)
Vielmehr drängt sich uns der bittere Eindruck auf, dass der Stellenwert der Kultur trotz Ihrer Lippenbekenntnisse der vergangenen Monate so gering ist, dass der erste Lösungsansatz gegen steigende Infektionszahlen scheint: »Ist das Kunst? Dann kann das doch weg!« GMD- und Chefdirigent*innenkonferenz(02.11.2020)
Im Moment ist meine Aufgabe hier im Theater, mich tatsächlich um das Seelenleben zu kümmern. Nicht um meins, sondern um das der vielen Mitarbeiter, weil es sich doch sehr anders anfühlt, als im März, wo wir in einer Phase des entstehenden Frühlings [...] waren. Karin Beier(29.09.2020)
Ich habe echt die Sorge, dass, wenn wir wieder aufmachen, nicht mehr alle da sind, weil Menschen sich entschieden haben, nach dieser langen Strecke etwas anderes zu machen. Carsten Brosda(11.02.2021)
Ich kenne berühmte Begleitmusiker, die mit den größten deutschen Stars normalerweise auf den größten Bühnen unseres Landes stehen, die jetzt an der Supermarktkasse sitzen. Heinz Rudolf Kunze(17.09.2020)
Künstler und Kulturinstitutionen haben keine Lobby und mussten als »weiche Ziele« für Maßnahmen herhalten, die sich Politiker an anderer Stelle nicht durchzusetzen getraut hatten. Nicolas Freund(05.07.2020)
Die Zeit der schlichten Meinungsäußerungen ist vorüber. Peter Sloterdijk(02.05.2021)
Doch trotzdem sollten sich Künstlerinnen und Künstler jetzt keinesfalls auf die Rolle des armen Kreativen im stillen Kämmerlein festlegen lassen. Sie sollten ihrem Publikum gelegentlich klar machen, dass gute Kunst ein knappes Gut ist, das etwas kostet. Elke Buhr(08.04.2020)
Die Entscheidung trifft die Falschen, sie trifft sie ins Mark, sie ist zerstörerisch, denn Kultur ist nicht systemrelevant, dieser Begriff aus der Finanzkrise nervt nur noch. Kultur ist existenzrelevant, sie ist lebensrelevant. Maria Ossowski(29.10.2020)
Die wahre Staatsreligion in diesem Land ist die Festanstellung. So erklären sich die Corona-Sonderregeln und Milliardenhilfen. Bei Selbstständigen tut der Staat, als seien sie selbst schuld an fehlenden Aufträgen. Sascha Lobo(09.12.2020)
Wir erleben in der Corona-Krise einen merkwürdigen Rekurs auf Bilder. Aber Bilder helfen nicht, die Lage aus der Ferne zu verstehen, weder in Bergamo noch in New York. Daniel Kehlmann(06.05.2020)
Was mich tatsächlich besorgt, dass im öffentlichen Diskurs, gerade in den Leitmedien [...] sehr, sehr wenig Kunst und Kultur vorkam. Das meint sowohl die Frage: Wie geht es euch? Wie arbeitet ihr? Als auch: Wie denkt ihr, liebe Künstlerinnen und Künstler, über diese Situation? Was ist euer Beitrag? Stephan Behrmann(02.10.2020)
Wir wissen ja nicht, wie lange die Corona-Zeit noch andauern wird. Sollten ältere Schauspieler systematisch nicht besetzt werden, könnte das auf eine Altersdiskriminierung hinauslaufen. Heinrich Schafmeister(17.06.2020)
Das Wahre und Schöne wird oft unter prekären Bedingungen hergestellt. Dafür hat sich bisher kaum jemand interessiert. Dabei müsste das dem Publikum und der Presse die Schamesröte ins Gesicht treiben. Gero Schließ(30.05.2020)
Die Coronavirus-Krise hat ganz deutlich gemacht, dass sehr viele Künstler nicht abgesichert sind und es mehr denn je notwendig ist, dass sich Künstler beispielsweise gegen Arbeitslosigkeit versichern können. Caroline Richards(17.06.2020)
Diese Kreativbranche erreichte zuletzt eine Wertschöpfung von 253 Milliarden Euro und machte damit 4,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der EU aus. Kurz: Sie sei »ein europäisches Schwergewicht«. Stefan Weiss(26.01.2021)
Wir wollen ein Manifest an den Präsidenten verfassen, wir alle, Tausende von Marseillern, um deutlich zu machen, dass es überhaupt keinen Grund gibt, in dieser Situation die Kultur zu opfern. Benoît Payan(30.01.2021)
Bei der Musik ist das Publikum Teil der Kommunikation. Das Mitklatschen, das Reagieren, das Mitfühlen ist ein ganz wichtiger Bestandteil eines Liveerlebnisses. Das ist sehr schwierig, das digital über Livestream nachzubauen. Dr. Pop(08.05.2020)
Jetzt sind alle überrascht, dass das große Jubeln über die wieder geöffneten Museen ausbleibt. Viele Besucherinnen und Besucher sind noch skeptisch. Viele Museen haben sich ganz andere Zahlen erhofft, als sie jetzt vorweisen können. Wolfgang Ullrich(14.07.2020)
Aktuell erleben wir alle einen Mangel der großen Filme. Aber vielleicht ist das eine Chance für die europäische Filmindustrie, aber auch für Europa als Ganzes: Eine neue Form der Kommunikation über Filme zu etablieren. Carlo Chatrian(17.09.2020)
Genau deshalb benötigt unsere Gesellschaft Kultur so dringlich: damit wir eben gerade nicht verblöden, eben gerade nicht nur schwarz und weiß kapieren können, sondern vielmehr in humanistischer Tradition einen differenzierten Blick auf die Welt richten. Cornelius Meister(29.10.2020)
Künstlerinnen und Künstler, gerade die, die nicht fest angestellt sind, die müssen permanent improvisieren, müssen Dinge machen, für die sie nicht qualifiziert sind, sie werden alle fast zu Unternehmerinnen und Unternehmern als selbständige Künstler. Julian Nida-Rümelin(18.10.2020)
The pandemic has not only negatively impacted the creative sector in Africa, but it has also exposed its shortcomings. Ribio Nzeza Bunketi Buse(28.12.2020)
Das Stück, das unsere Bühnen gerade spielen müssen, heißt: »Überlebenskampf« – nicht nur für Künstler*innen, sondern für eine aufgeklärte und offene Gesellschaft [...]. Axel Brüggemann(27.10.2020)
Dabei ist es an der Zeit, den kleinen, lokalen Veranstaltungen als dem ökologischen Garten vor der intensiven Landwirtschaft, [...] dem Einzelkünstler vor dem Kulturindustrieangestellten den Fokus und die Empathie zukommen zu lassen, die sie schon lange verloren haben. Karl-Werner Joerg(26.12.2020)
Ich glaube, selbst wenn es die Shields im Herbst geben sollte und das Publikum sie sich gutwillig wegdenken wollte, wäre das nicht möglich. Ich sehe ja, was ich sehe. Mit Masken wäre das schon lustig, man sieht den Schauspieler kaum, man hört ihn nicht richtig. Jan Bosse(26.05.2020)
Unsere Arbeit steht für Vielfalt und Meinungsfreiheit, für Wissen und Pluralismus, für emotionalen, intellektuellen und kulturellen Austausch, Innovation im Denken und die geistige Schaffung neuer – und manchmal besserer – Welten. Netzwerk Autorenrechte(05.06.2020)
Das digitale Leben, eine Hilfe in Not, wird unser Bedürfnis nach Heimat nicht ersetzen können. Unseren Durst nach Geborgenheit nicht stillen. Carmen-Francesca Banciu(20.11.2020)
Ist die Furcht vor dem Virus mit Erich Fromm gesprochen längst zu einer »Furcht vor der Freiheit« mutiert? René Schlott(08.02.2021)
»The show must go on, no matter how difficult it is.« It's an overused expression, but I think it's the essence of theater. Hideki Noda(05.03.2020)
Wir brauchen also mehr angstfreien Diskurs, der im Angesicht von Corona offensichtlich nicht ganz einfach ist. Das ist eine der Lektionen, die wir von #allesdichtmachen lernen sollten. Markus Gabriel(26.04.2021)
»Neustart Kultur« ist unter dem Strich dennoch nur ein kleines Programm, ein Tropfen auf dem heißen Stein, auf dem vor allem gerade private Künstler zu verdursten drohen. Anne Sailer(24.08.2020)
Vielleicht hat der kulturelle Shutdown auch sein Gutes, insofern man Benjamins „einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag“ neu schätzen lernen kann. Aura lässt sich per definitionem nicht »einfach zuhause« simulieren, Küchenkunst offenbar schon. Richard Kämmerlings(27.04.2020)
Die Film-Branche in Österreich steht für eine Wirtschaftsleistung von ca. 1,4 Milliarden. Wir rennen jetzt um unser wirtschaftliches Leben und für dieses Überleben ist eine staatliche Ausfallshaftung, die sich auf Corona bezieht, essentiell. Oliver Auspitz(16.05.2020)
Das klingt fast nach einer Selbstaufgabe der klassischen Buchkultur. Corona scheint nicht das einzige Virus zu sein, unter dem die Branche zu leiden hat. Wenn am Ende ein Virus namens Angst noch grösseren Schaden anrichtet, dann wäre das schlimm. Paul Jandl(17.07.2020)
Sobald man es zur Regel werden lässt, bei jeder neuen Herausforderung in der Verfassung verankerte Grundrechte nach Belieben außer Kraft zu setzen, beschädigt man die Demokratie. Dieter Hallervorden(09.11.2020)
If there was ever a time that the world needed artists, it is now. In the aftermath of the virus, when the world is rebuilding itself, the cities have to step up. Hans Ulrich Obrist(05.05.2020)
Eine wieder etwas entspanntere Sicht auf das Risiko Leben wünsche ich mir. Wir nehmen ja auch nicht jedem zweiten Autofahrer den Führerschein weg, weil er ein potenzieller Unfallverursacher ist. Matthias Goerne(13.09.2020)
Wir sind ein wichtiger Teil des Wirtschaftskreislauf: Wir bezahlen unglaublich viele Summen während des Jahres an Kunstspeditionen, Kunstmessen, Aufbauteams, an die Künstlersozialkasse.... Rupert Pfab, Galerist(28.04.2020)
Wir lassen uns den Herbst nicht nehmen. Bücher sind wichtiger als je zuvor. Joe Lendle(12.05.2020)
Ich könnte mir vorstellen, dass Frankfurt gut daran täte, jetzt gleich schon zu überlegen: Wie kann man diese Messe verändern? Ich glaube, einfach darauf zu setzen, dass es so weitergehen wird, wäre ein Fehler. Elisabeth Ruge(13.10.2020)
[...] perhaps that will be the essence of after-pandemic criticism. More personal, more to the point, more empathetic, more open and less formulaic. Philip Kennicott(29.11.2020)
Wenn wir diese Krise einigermaßen vernünftig für den Kulturbereich überstehen wollen, dann muss es noch zusätzliches Geld für einen spezifischen Kulturtopf geben. Olaf Zimmermann(25.05.2020)
Wenn ich mir anschaue, wie es Solokünstlern geht. Da gibt es ganz viele, die keine Einkünfte haben und immer wieder mit kurzfristigen Hilfen leben müssen [...], dann denke ich, wir sollten vielleicht eher mal die Pause nutzen, um so ein bisschen über Zukunft nachzudenken. Amelie Deuflhard(05.11.2020)
Zweifel ist heute zulässig, geradezu erwünscht und im Grunde auch die Triebkraft freiheitlicher Gesellschaften, durch Infragestellung des Vorgefundenen vorwärtszukommen. Ralf Schuler(25.04.2021)
Unser Kulturleben war schon vor der Pandemie nicht in bestem Zustand [...] Ich fürchte, dass ihre Langzeitfolgen uns noch nicht im mindesten klar sind. [...] was wird aus allen spezifischeren, weniger im Mainstream schwimmenden Initiativen, Veranstaltungsorten, Künstlerinnen? Andreas Staier(04.11.2020)
Gebt der bayerischen Bevölkerung die Kultur zurück! Leider reagieren Ministerpräsident Söder und Kultur-Wissenschafts-Minister Sibler völlig ignorant und arrogant. Dr. Axel Schertel(07.07.2020)
Es ist deutlich mehr möglich als im Moment in den Köpfen drin ist. Marc Grandmontagne(05.09.2020)
Grönemeyer sieht die Kulturschaffenden als Beamte eines öffentlichen Unternehmens im Auftrag der Daseinsvorsorge der Nation. Rainer Hank(15.11.2020)
Es ist die Kernherausforderung von Verlagen und zugleich der Zauber unserer Arbeit, den Markt und die Kunst zusammenzubringen. Das ist ein zutiefst sozialer Vorgang. Tom Kraushaar(27.03.2020)
Ist es unvorstellbar, Künstlerinnen und Künstler in den Stand zu setzen, die nächsten acht, neun, vielleicht auch zwölf Monate zu überbrücken, ohne in unverschuldetes und unverdientes Elend, in die totale Depression abzugleiten? Anne-Sophie Mutter [u.a.](19.04.2020)
Was müsste denn passieren? Sie haben jetzt die Gelegenheit auf den Tisch zu hauen. Jörg Biesler(02.08.2020)
[...] erst das Wirtschaftsleben und danach können wir uns um Sport und Kultur kümmern. Das finde ich einen so rein populistischen Satz, der ja immerhin von einem Ministerpräsident gesagt wird, der zu den Leitfiguren dieser Corona-Krisen-Bewältigung gehört. Das zieht einem dann doch den Stecker. Ulrich Khuon(07.09.2020)
Diese freien Fotografinnen und Fotografen sind neben vielen anderen Freiberufler*innen wohl die ärmsten Schweine in der Coronakrise. Ja, es gäbe viel zu fotografieren. Aber die Aufträge bleiben aus. Steffen Grimberg(07.05.2020)
Wäre die Zeit nicht günstig für eine Solidaritätssonderzahlung der Vermögendsten in diesem wohl rauen Herbst und einem drohenden Komplett-Lockdown? Herbert Grönemeyer(04.11.2020)
Die Kreativwirtschaft wird schätzungsweise 2,7 Millionen Arbeitsplätze und mehr als 150 Milliarden Dollar an Verkäufen von Waren und Dienstleistungen verlieren, was fast einem Drittel der Arbeitsplätze in der Kreativwirtschaft und fast 10% des Jahresumsatzes entspricht. Richard Florida & Michael Seman(11.08.2020)
Warum brauchen wir das Kino? [...] Es geht darum, den immer seltener gewordenen geschützten Offline-Raum zu erleben. Irgendwo müssen wir wieder zu uns selbst kommen, unerreichbar sein und uns in unserem Körper, in der Gegenwart des Lebendigseins wieder finden. Edgar Reitz(04.06.2020)
»United We Stream« hilft uns nicht, die Clubs zu retten. Alleine für Berlin sind im Monat für Personal, Mieten, Leasingverträge, usw. 10 Millionen notwendig, um die Orte zu retten. Lutz Leichsenring(28.05.2020)
Mir wird zu wenig über die wirtschaftlichen Folgen dieser Schritt-für-Schritt-Entscheidungen nachgedacht. Die gesamte Branche ist verunsichert, gelähmt, es fehlt ein Grundfahrplan, was unter welchen Bedingungen wann wieder möglich ist. Julius Frack(15.05.2020)
Despite the arts sector being the first and worst hit sector, and likely the last to recover, the budget fails to provide a roadmap for the sector based on bold, strategic vision and long-term recovery. Leya Reid(08.10.2020)
Die Corona-Krise bleibt die große Kunstverhinderin der klassischen Musik. In den USA liegt bis Januar alles brach. In Paris bricht sowieso alles zusammen. In Deutschland blüht eine Art klassische Kleingartenanlage. Manuel Brug(20.06.2020)
Alles, was Spaß macht und innovativ ist, wird dann verschwinden. Oder es wird von großen Firmen aufgekauft und solange gestreamlined, bis alle Veranstaltungen gleich aussehen. Julia Gudzent(21.09.2020)
Wenn es jedoch hart auf hart kommt, tut man so, als sei die Selbständigkeit vor allem Selbstverwirklichung gewesen und niemand könne erwarten, dass jetzt die Gesellschaft dafür die Verantwortung übernimmt. Jagoda Marinic(12.06.2020)
In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde
in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert.
Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen
versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten
und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung
interaktiv über eine eigene
Tag-Cloud erdkundet werden kann.
Die Maske ist hinnehmbar . Dreharbeiten in der Pandemie
Drehbücher werden umgeschrieben, Filmhandlungen von Amerika nach Deutschland verlegt, Schauspielerpaare für gemeinsame Szenen vor der Kamera engagiert. Coronabedingt haben sich nicht nur filmische Inhalte verändert, sondern auch das Verhalten am Set musste den neuen Hygieneregeln angepasst werden. Das stellt die Branche vor einige Herausforderungen, führt aber auch dazu, dass konzentrierter gearbeitet wird.
In der ARD teilt man sich die coronabedingten Mehraufwendungen nach Abzug der staatlichen Hilfen mit der jeweiligen Produktionsfirma. Grund sätzlich wird aktuell darauf geachtet, dass Aufträge breit gestreut werden, sodass die Produzentenlandschaft erhalten bleibt.
Die Schauspieler*innen sind dankbar, dass sie wieder arbeiten dürfen – auch wenn die Proben mit Maske eine Herausforderung sind. Ein Streitpunkt bei der Bezahlung sind aktuell die Quarantäne-Tage. Da die Schauspieler*innen früher anreisen müssen, damit für die Dreharbeiten ausgeschlossen werden kann, dass sie an Corona erkrankt sind, haben sie wesentlich mehr Präsenztage. Die Quarantäne-Tage selbst werden allerdings nicht bezahlt – im Unterschied zu Kameraleuten und Requisite, die den ihnen entstehenden Mehraufwand durch die neuen Drehregelungen bezahlt bekommen.
Am Filmset selbst hat sich einiges geändert. Der wichtigste Mann ist nun der Hygienebeauftragte. Er kennt sich mit den jeweils geltenden Regeln aus, berät bei der Umsetzung des Drehbuchs und entscheidet, wer getestet wird und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Da sich die Einschätzungen der Lage wöchentlich ändern, erfordert diese Aufgabe Flexibilität und Fingerspitzengefühl, da durch die Hygieneauflagen zugleich hohe Kosten entstehen. Bei Kinofilmen können diese bis zu 150.000 Euro betragen.
Für den Ausfall oder den Abbruch von Dreharbeiten gibt es aktuell noch einen Rettungsschirm, der durch das Programm »Neustart Kultur« der Bundesregierung abgelöst werden soll. Allerdings ist hier nur Unterstützung für Kinofilmproduktionen und hochwertige Serienproduktionen vorgesehen. Die Risiken für TV-Produktionen müssen Sender und Produktionsfirmen demnach selbst tragen. Grund hierfür ist, dass Verhandlungen über Nothilfen mit dem Bundeskanzleramt im Mai gescheitert sind. Die Sender wollten nicht auch noch in den Ausfallfonds einzahlen. Einige Bundesländer sind bereit, die Produzenten zu unterstützen. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, wie argumentiert wird, dass die Filmwirtschaft mit einem Ausfallfonds unterstützt wird, es aber beispielsweise für die Konzertindustrie keinen vergleichbaren Fonds gibt.Mehr lesenWeniger lesen
Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Branche, sie ist zugleich eine historische Institution, kann sie doch auf eine geistige Tradition und fünfhundertjährige Geschichte zurückblicken. Dass das in Corona-Zeiten kein Garant von Sicherheit ist, zeigen die aktuellen Diskussionen in Frankfurt. Der Oberbürgermeister Peter Feldmann wollte in den vergangenen Tagen ein neues Konzept für die Messe im Jahr 2021 verkünden, dabei sollte neben der Literatur auch Musik und Gaming vertreten sein. Ein Aufschrei in der Buchbranche, mit der das Konzept vorher nicht diskutiert wurde, führte zur kurzfristigen Absage der Pressekonferenz.
So einige sich die Branche in der Beibehaltung der Messe in Frankfurt ist, so sehr ringt die Buchmesse für 2020 um ein tragfähiges Konzept. Einige große Verlagskonzerne wie Bonnier, Holtzbrinck und Random House haben bereits angekündigt, in diesem Jahr nur digital vertreten zu sein, während andere wie Piper, Rowohlt und Luchterhand ihre Messebeteiligung bereits abgesagt haben. Auch die Verleihung des Deutschen Buchpreises im Kaisersaal, seit einigen Jahren der Auftakt der Messe, wird ohne Saalpublikum stattfinden. Doch angesichts der aktuellen Schwierigkeiten sollte man sich der Zerreißprobe stellen und sich auf die Stärken der Messe besinnen und diese stabilisieren anstatt frühzeitig das Handtuch zu werfen.Mehr lesenWeniger lesen
Die Theater dürfen sich in der Krise nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen und warten bis diese vorüber ist. Vielmehr gilt es nun gerade für die subventionierten Häuser, den Alltag so zu gestalten, dass die Hygieneregeln auch von den Mitarbeiter*innen eingehalten werden und im Fall einer Infektion nur kleine Gruppen und nicht das gesamte Team in Quarantäne geschickt werden muss. Das, so Oliver Reese, ist auch im Sinne der Theater, denn dort möchte man sich auch selbst schützen, um endlich wieder spielen zu dürfen. Da er Thea ter als per se flexiblen Raum versteht, der schnell auf Veränderungen reagieren kann, sieht er in der schnellen Wiederaufnahme des Spielbetriebs kein Problem. In der Verknappung der Tickets sieht er eine Chance, dem Theater wieder zu mehr Wertschätzung zu verhelfen.
Bei der Gestaltung des Spielplans für die kommende Saison geht es Reese im Moment nicht darum, die vorhandenen Stücke in das von Corona vorgegebene Korsett zu zwängen. Stücke, die sich in der aktuellen Situation gut realisieren lassen, werden gespielt – wichtig ist ihm aber auch, dass Corona nun nicht das alle beherrschende Thema wird, dass die anderen drängenden Themen der Gegenwart in den Hintergrund treten lässt. Mehr lesenWeniger lesen
Am Freitag, den 22.05., feiert ein neues Format des Live-Entertainment in Frankfurt Premiere: Mit der Stage-Drive-Kulturbühne hat die Kulturbühne an der Jahrhunderthalle ein an das Autokino angelehntes Format entwickelt, das wieder ein Kulturprogramm mit Comedy und Kabarett, Musik, Literatur und Film möglich macht. Die Bühne wird flankiert von zwei je 50 Quadratmeter großen LED-Screens, die das Geschehen für die Besucher*innen sichtbar machen. Diese sitzen auf dem Parkplatz verteilt auf 300 der Größe nach sortierten Fahrzeugen. & Uuml;ber eine eigene UKW-Frequenz wird der Ton auf die Autoradios übertragen. Tickets werden pro Auto verkauft. Außerhalb der Fahrzeuge gelten die üblichen Hygieneregeln. Ob das Format funktioniert, wenn beispielsweise ein Kabarettist das Lachen seines Publikums nicht hört, wird sich hier ab Freitag zeigen. Moritz Jaeschke, Geschäftsführer der Jahrhunderthalle, hat das neue Bühnenformat in enger Abstimmung mit der Wirtschaftsinitiative Frankfurt/Rhein-Main entwickelt, die das Projekt auch finanziell unterstützt. Als wichtigen Standortfaktor in der Region darf die Kultur nicht vernachlässigt werden, ist man bei der Wirtschaftsinitiative überzeugt. Die Bühne könnte zudem auch andere Verwendungszwecke finden wie zum Beispiel für Präsentationen von Firmen. Erst einmal ist aber ein vielfältiges Kulturprogramm geplant, das über die Homepage der Jahrhunderthalle abrufbar ist.Mehr lesenWeniger lesen
Wenn der Atem nach Freiheit dürstet . Endlich wieder im Konzert
by Manuel Brug (20 May 2020) Original source: Welt
Acht Woche und zwei Tage hat der Feuilletonmitarbeiter der Welt Manuel Brug keine Kulturveranstaltung mehr besucht. Für das erste Livekonzert in Coronazeiten fährt er nach Wiesbaden zu den abgespeckten Maifestspielen, die mit dem Weltklassebass und Coronamaßnahmen-Rebell Günther Groissböck eröffnen. Nach einer sehr kurzfristigen Entscheidung der Landesregierung ist in Hessen der Kulturbetrieb wieder eröffnet. In anderen Bundesländern hat die Branche nach wie vor ein Berufsverbot. Dass nun gerade das Staatstheater Wiesbaden innerhalb weniger Tage wieder für Besucher öffnet, hängt auch damit zusammen, dass Uwe-Eric Laufenberg – Schauspieler, Regisseur und Staatsintendant – die Coronamaßnahmen heftig kritisiert hat und damit teilweise auch seine Kolleg*innen vor den Kopf gestoßen hat.
Allerdings kann auch in Wiesbaden aktuell nicht das Originalprogramm gespielt werden. Zwar sind die vorgesehenen Starsänger weitgehend angereist, aber sie können in diesem Jahr nur mit Klavierbegleitung auftreten, haben auf einen Teil ihrer Gage verzichtet und die Anzahl der Zuschauer musste extrem reduziert werden, um die Hygieneregeln einzuhalten. Die Einhaltung der neuen Regeln muss von Personal und Zuschauern noch geübt werden, aber alle sind getragen vom Wunsch, Musik wieder live zu erleben. Und so wundert es den Kritiker nicht, dass das minimalistische Auditorium am Ende des Abends tobt.
Auch wenn in der Corona-Zeit schmerzlich erfahren wurde, dass Kultur nicht systemrelevant ist und von der Politik lediglich zwischen Glücksspiel und Bordell angesiedelt wird, macht dieser Erlebnisbericht Mut darauf, dass der Kulturbetrieb langsam wieder anlaufen darf.Mehr lesenWeniger lesen
Schwer zu lesen . Keine Messe, kein Amazon, keine Aufmerksamkeit: Corona hat den Buchmarkt hart getroffen.
by Christoph Schröder (12 May 2020) Original source: Die Zeit
Der freie Autor und Kritiker Christoph Schröder hat sich bei den Verlagen umgehört, die derzeit das erste Fazit der Coronakrise ziehen. Nachdem der Lockdown nicht nur mit den Schließungen der Buchhandlungen und der Absage der Leipziger Buchmesse, sondern auch durch reduzierte Besprechungen in Zeitungen die Branche getroffen hat, trug auch der schleppende Versand durch den Internetmarktplatz Amazon dazu bei, dass der Umsatz auf dem Buchmarkt im März auf 31 Prozent des Vorjahresmonats einbrach. Rettung kam hier vor allem von den Buchhandlungen, die Kon zepte entwickelten, wie trotz geschlossener Ladengeschäfte die Bestellungen zugestellt werden konnten und die Auslieferung so weiterhin möglich war. Dennoch ist das Frühjahrsgeschäft bei allen Verlagen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Lediglich kleinere, sehr spezialisierte Verlage konnten ihre Zahlen halbwegs stabil halten. Die Gestaltung von Verlagsprogrammen und Vorschüssen, sowie die langfristig die Zusammenarbeit mit Autor*innen muss nun neu gedacht werden. Viele Verlage haben das Herbstprogramm bereits gekürzt, um den Frühjahrstiteln noch einen Chance zu geben – aber gerade für die Autor*innen bedeutet dies Einnahmeausfälle – auch wenn einzelne Verlage sich auf den digitalen Bereich verlegen und dort Bezahlmodelle entwickeln, die zumindest eine kleine Kompensation für den Ausfall der Veranstaltungen liefern könnten. Die Bewertung der Lage ist zwiegespalten. Einerseits stellt zum Beispiel Andreas Rötzer von Matthes & Seitz fest, dass die Krise zur schnellen Optimierung von Arbeitsprozessen in den Verlagen beigetragen habe. Ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität beobachtet auch die Verlegerin Grusche Juncker, die Mitglied der Geschäftsführung bei der Verlagsgruppe Random House ist. Diesem Zweckoptimismus der Branche hält Jo Lendle vom Hanser Verlag entgegen, dass man sich nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass das Gesamtsystem immensen Erschütterungen ausgesetzt war, die nicht alle Akteure ökonomisch überleben werden.Mehr lesenWeniger lesen
Glaubt man den Verlautbarungen der Politik, so setzt diese gerade alles daran, eine »drohende Verarmung der Kunst- und Kulturlandschaft zu verhindern«. Monika Grütters feiert es als Erfolg, dass Künstler*innen auch als Soloselbständige angesehen werden und Förderinstrumente der Wirtschaft in Anspruch nehmen können. Diese Entwicklung ist erfreulich, konstatiert Kolja Reichert, reicht aber bei weitem nicht aus. Jetzt muss die Frage gestellt werden, wie eine Kunstförderung aussehen muss, wenn die Rezession zuschlägt und viele V eranstalter und Künstler*innen sich nicht mehr selbst finanzieren können. Hier bedarf es nicht eines Gießkannenprinzips, wie es die deutschen Soforthilfen darstellen, sondern einer nachhaltigen Förderung, die weniger vom Markt abhängig ist – ein New Deal also, der maximale Vielfalt und maximale Autonomie fördert, ohne Künstler*innen in die Beliebigkeit zu entlassen. Kolja Reichert schlägt ein Förderinstrumentarium vor, dass nicht nur Wertschätzung für die Arbeit von Künstler*innen bedeutet, sondern zugleich Kunstförderung als Wirtschaftsförderung begreift. Diese sollte folgende Punkte umfassen: 1. Honorare für Ausstellungen 2. Mehrwertsteuer auf 7 Prozent senken 3. Ankaufetats aufstocken, damit der Staat wieder die Möglichkeit hat, Kunstgeschichte mitzuschreiben. 4. Staatliche Arbeitsräume vergeben, damit die Künstlerförderung nicht in Form von Mieten an Privatinvestoren geht. 5. Stipendiensysteme entwickeln, die innovative Konzepte ebenso fördern wie freie Kunstkritiker*innen 6. Bürgerbeteiligung stärken 7. Über europäische Preise eine transnationale Kulturpolitik fördern.Mehr lesenWeniger lesen
Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat sich in einem Schreiben an Bundeswirtschafsminister Peter Altmeier gewandt. Ihm bereitet nicht nur Sorgen, dass viele Künstlerinnen und Künstler aktuell durch das Raster der Soforthilfen fallen, sondern auch dass keine einheitlichen Regelungen für die Branche in den einzelnen Bundesländern besteht. Das ist umso dramatischer, als gerade die Kultur- und Kreativwirtschaft am längsten von den Auswirkungen der Krise betroffen sein werden. Legt man die kursierende Größe von 100 Personen al s Grenze zur Großveranstaltung zugunde, dann werden viele Theater und Kinos in absehbarer Zeit geschlossen bleiben.
Enttäuscht zeigen sich viele darüber, dass in der Politik wenig Kenntnis und Interesse an den Abläufen in der Kulturbranche besteht. Solange diese aber nicht bekannt sind, kann auch keine effektive Hilfe angeboten werden. Derweil gibt es auf kommunaler und privater Ebene erste Stiftungen und Spendenaktionen, um den Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme zu greifen und die freie Szene zu unterstützen. Das ist auch dringend notwendig, denn die Unzufriedenheit in der Branche wächst.
Die ersten Lockerungen hin zu einem normalen Alltag lassen die Bürger in Deutschland aufatmen, bieten sie doch ein Stück Normalität. Das gilt aber nicht für den Kulturbetrieb. Im »Namen der epidemiologischen Vernunft« wird der Kultur die Luft abgedrückt. Mit diesem eindrücklichen Bild beschreibt Andreas Kilb die Situation in der Kreativbranche seit Beginn des Lockdowns sehr eindrücklich. Das radikale Bild wählt der Korrespondent der FAZ, weil die Regelungen recht willkürlich erscheinen. Warum darf ein Warenhaus auf 800 Quadratmetern seine Dienstleistung anbieten, Museen müssen aber weiterhin geschlossen bleiben? Warum schwadroniert Markus Söder bei der Pressekonferenz darüber, dass die Biergärten trotz schönem Wetter nicht öffnen dürfen, erwähnt aber die Kultur mit keinem Wort. Kultur, das ist die Konsequenz aus der Pressekonferenz des Bundes, gehört nicht zu den »Lebensmitteln« - auch wenn Monika Grütters gerne das Gegenteil behauptet. Sie wird den Genussmitteln zugeordnet, auf die die Bürgerinnen und Bürgern nun noch eine Weile verzichten müssen. Für die vielen Beschäftigen der Branche bleibt nur die demütigende Prozedur des Hartz IV-Antrags und für die vielen kleinen Veranstaltungshäuer bleibt zu hoffen, dass sie den Würgegriff noch einige Zeit aushalten können.Mehr lesenWeniger lesen
»Literatur braucht Gedrängel« . Buchmarkt in der Corona-Krise
by Tom Kraushaar, Richard Kämmerlings (27 Mar 2020) Original source: Welt
Mit der Absage der Leipziger Buchmesse traf die Coronakrise die Buchbranche bereits zu Beginn hart. Die Schließung der Buchhandlung und die Priorisierung von Haushalts- und Hygieneartikel durch Amazon trug ihr übriges zum Umsatzeinbruch der Branche bei. Im Interview berichtet Tom Kraushaar, verlegerischer Geschäftsführer des Klett-Cotta-Verlags in Stuttgart, von den Auswirkungen der Krise auf die Verlage. Neben der Beschulung seiner Kinder Zuhause besteht die Arbeit des Verlegers im Homeoffice nicht nur darin, Richtungsentscheidungen zu treffen und d ie Arbeitsabläufe im Verlag neu zu strukturieren, sondern er empfindet es auch als zentrale Aufgabe, Mitarbeiter*innen und Autor*innen zu ermutigen und für sie da zu sein. Neben dem Umsatzrückgang sieht Kraushaar vor allem in der Schließung der Buchhandlungen ein großes Problem. Diese sind bereits im Normalbetrieb oftmals von der Leidenschaft der Buchhändler*innen getragen und nun durch die Krise besonders gefährdet. Zugleich weist er darauf hin, dass nicht vergessen werden darf, dass es sich beim deutschen Buchhandel um ein »großartiges, über Jahrhunderte gewachsenes Netzwerk – eine unvergleichliche Errungenschaft von unschätzbarer wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung« handelt, das es zu schützen gilt. Der Klett-Cotta-Verlag setzt zu Beginn der Krise vor allem auf die Werbung in den Social-Media-Kanälen. Die Planungen für den Herbst sind aber erst einmal von der Krise nicht tangiert, wobei der Verleger nach wie vor hofft, dass die Frankfurter Buchmesse stattfinden wird. Um den Markt und die Kunst zusammenzubringen, d.h. um Bücher zu verkaufen, bedarf es sozialer Begegnungen – sei es auf Messen, bei Lesungen oder in der Buchhandlung. Als besonders schade empfindet es der Verleger, dass das mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Sachbuch »Krebs fühlen« von Bettina Hitzer nun nicht die gebührende Aufmerksamkeit findet. Wie Hitzer in Bezug auf Krebserkrankungen den Umgang mit Emotionen beschreibt, wirft auch einen neuen Blick auf den Umgang der Menschen und der Gesellschaft mit Corona. Mit Blick auf die Zukunft nach der Krise zitiert Kraushaar den italienischen Autor Antonio Scurati, der ihm aus der Quarantäne in Mailand geschrieben hat: »Wenn das vorbei ist, dann gilt es, eine ganze, neue Welt aufzubauen.«Mehr lesenWeniger lesen
The signet of facing arts joining the faces of STORM.
Bei facing arts handelt es sich um ein non-profit-Projekt,
das Sie gerne unterstützen können. Nutzen Sie dazu unser Kontaktformular
– wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung!
Das Team
Facing arts ist ein Projekt von STORM.
STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die
wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind.
Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein
Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und
ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen.
Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell
als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit.
Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler
und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch
Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden
Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in
unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen
hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation
[aiskju:b]
und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen.
Mit facing arts realisieren sie ihr erstes
künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter
www.miriamseidler.de
bzw. www.imachination.net.
Ein besonderer Dank gilt
Paco Croket für die Programmierung der Tag Cloud!
Kont@kt
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