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Quo vadis ars?

In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert. Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung interaktiv über eine eigene Tag-Cloud erdkundet werden kann.


 

»Gottesdienst der Künste« im Thalia Theater

by Daniel Kaiser (01 Nov 2020)
Original source: NDR

Kreativer Protest gegen den November-Lockdown regte sich am ersten November in Hamburg. Gemeinsam mit den beiden Kirchen haben die Hamburger Kulturinstitutionen im Thalia Theater einen »Kultur-Gottesdienst« gefeiert. Die Struktur des Gottesdienstes wurde aufgenommen und einfallsreich mit künstlerischen und religiösen Inhalten gefüllt. Da die Kultureinrichtungen in den nächsten Wochen geschlossen bleiben, berief man sich nun auf die Religionen, deren Aufgaben es von jeher ist, in Zeiten der Trauer Trost und Zuversicht zu vermitteln. So deut ete Sieghard Wilm in seiner Predigt darauf hin, dass der Virus die Menschen nicht in die Einsamkeit treiben dürfe, sondern zu Gemeinsamkeit und Nächstenliebe anregen müsse. In den Fürbitten trug der Kultursenator Carsten Brosda seine Bitten an die Gesellschaft vor – unter anderem die Hoffnung, dass auch in Bayern und der Uckermark die Rolle der Künste erkannt werde. Auch sonst wurde Kritik an der Politik geäußert. Dass man als Kultureinrichtungen in einem Atemzug mit Vergnügungsparks und Bordellen genannt wurde, hat den Stolz der Szene verletzt. In Hamburg wurden Wut, Verzweiflung, Aufbegehren und Verständnis kreativ in ein überzeugendes künstlerisches Projekt verwandelt. Es ist tröstlich, dass die Kultur nicht in Schockstarre verfällt, sondern sich mit ihrem Mitteln zur Wehr setzt.

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tag Theater Kultur-Gottesdienst Solidarität künstlerischer Protest November-Lockdown Hamburg Carsten Brosda
Darstellende Kunst Bericht

Diese Entscheidung trifft die Falschen . Shutdown für Kultureinrichtungen

by Maria Ossowski (29 Oct 2020)
Original source: rbb24

Nicht nur das Unverständnis, sondern vor allem die Wut ist groß bei allen Kulturschaffenden und Kulturbegeisterten in Deutschland. Einen Monat lang müssen alle Einrichtungen schließen und das obwohl sie sich mit ausgefeilten Hygienekonzepten zu den sichersten Orten der Pandemie entwickelt haben. Maria Ossowski – übrigens selbst Mitglied der Hochrisikogruppe – fühlt sich hier wohl und bringt in ihrem Kommentar das Unverständnis auf den Punkt: Weil die Regierungen das Infektionsgeschehen und vor allem die Partykultur ni cht in den Griff bekommen haben, muss nun die Kultur wieder dafür büßen. Viele kleinere Kulturinstitutionen bekommen damit den Todesstoß versetzt.
Warum es keine Ausnahme für die Kultur geben kann, leitet sie aus folgenden drei Punkten her: Erstens ist die Politik aktuell populistisch, getrieben und vertraut auf keinerlei Studien. Zweitens geht man davon aus, dass Künstler*innen sich nicht zur Wehr setzen, sondern aus Existenznot beim nächsten Supermarkt anheuern. Drittens werden viele Einzelhändler und Betriebe die Krise nicht überstehen, warum dann auf die Bruttowertschöpfung in der Kulturbranche Rücksicht neben?
Damit wird die Bedeutung der Kultur nicht nur für den einzelnen, sondern für unsere gesamte Gesellschaft mit den Füßen getreten.

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tag Existenzrelevanz Lebensrelevanz November-Lockdown Partykultur Hygienekonzepte Infektionsketten
Alle Sparten Kommentar

»Als ob Kultur nur Bespaßung wäre« . Louwrens Langevoort über Corona-Maßnahmen

by Louwrens Langevoort, Carsten Beyer (29 Oct 2020)
Original source: Deutschlandfunk Kultur

Der Intendant der Kölner Philharmonie muss für den November 30 Veranstaltungen absagen. Ob und wann er sein Haus wieder öffnen darf, steht noch in den Sternen. Da Konzerte Vorlauf benötigen, müsste er jetzt bereits wissen, ob er zum 1. Dezember wieder spielen darf, sonst ist ein Spielbetrieb organisatorisch nicht zu leisten. Grundsätzlich kommt im Gespräch ein gewisse Frustration zum Ausdruck: Auch wenn Langevoort als Leiter der Philharmonie mit dem schlimmsten rechnen muss, hatte er doch die Hoffnung, dass die intensive Werbung fü r die gut ausgearbeiteten Hygienekonzepte an Theatern, Opern und Konzerthäusern unter anderem durch den Deutschen Bühnenverein bei der Politik Gehör finden werden. Der zweite Lockdown für Kultureinrichtung scheint ihm übertrieben, zumal er den Eindruck hat, dass die Politik an den Stellen, wo sie konsequent durchgreifen müsste, genau das nicht tut. Dass die Bundeskanzlerin aufgrund der nicht mehr nachvollziehbaren Infektionsketten davon spricht, die Gesamtbegegnungsmasse reduzieren zu müssen, findet er in ihrer Position vollkommen nachvollziehbar. Dennoch ist die Enttäuschung groß – auch über die Aussage von Markus Söder, dass man niemanden vor den Kopf stoßen wolle, der sich Mühe gegeben hat. Vor den Kopf gestoßen fühlt sich die Branche aktuell.
Angesprochen auf die versprochenen Ausgleichszahlungen ist Langevoort skeptisch. Auch im Frühjahr wurde Unterstützung versprochen. Diese wurden nur sehr langsam umgesetzt und viele Unternehmen und Solo-Selbständige haben nicht davon profitiert. Zudem weist er darauf hin, dass Künstler*innen auftreten wollen und nicht zu Sozialhilfeempfängern werden. Hinzu kommt, dass die Häuser sich auch als Kultureinrichtungen mit einem Bildungsauftrag verstehen. Diesem möchten sie auch in Pandemiezeiten nachkommen.

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tag Konzerthäuser Philharmonie Köln Soforthilfe November-Lockdown Planungssicherheit Angela Merkel Markus Söder Deutscher Bühnenverein Bauernopfer
Musik Interview

Kultur ist nicht für alle da . Corona-Maßnahmen und Kultur

by Tobi Müller (29 Oct 2020)
Original source: Zeit

Mit Till Brönner und der Band ›Die Ärzte‹ haben sich prominente Vertreter der Musikbranche zur Wort gemeldet und über die Existenznöte vieler Musiker*innen aber auch der für die Branche wichtigen Zuarbeiter von der Veranstaltungstechnik bis zur Gastronomie gesprochen. Nicht zu Unrecht kritisiert Tobi Müller in seinem Beitrag die von Brönner und der Musikbranche immer wieder vorgebrachten Zahlen und die damit suggerierte Wirtschaftsmacht. Damit würde nun die eine Gruppe gegen eine andere ausgespielt, Verteilungskä mpfe befördert. Sein Vergleich mit Angestellten, denen es ja ebenfalls schlecht ginge, hinkt jedoch. Schließlich bekommen diese gegebenenfalls Kurzarbeiter- und schlimmstenfalls Arbeitslosengeld. Der Solo-Selbständige darf hingegen gleich Hartz IV beantragen.
Für Tobi Müller verschweigen die Beiträge von Musikern und Veranstaltern aber auch, dass es in der Kulturbranche Bereiche gibt, die mehr und welche die weniger betroffen sind. Die Musik gehört zweifellos zu den am schwersten gebeutelten Wirtschaftsbereichen. Allerdings – so das zentrale Argument Müllers – die Kultur, von denen die Beiträge sprechen, ist die des gehobenen Bürgertums, das sich lautstark für die Rechte der Künstler*innen einsetzen kann. Gerade im Hinblick darauf, dass die Punkband ›Die Ärzte‹  sich in die ›Tagesthemen‹ gewagt hat, um ihre Stimme zu erheben, ist der Kulturbegriff, den Müller in seinem Beitrag vertritt, interessant. Geht er doch damit vor allem von Konzerthäusern, Bühnen und Museen aus, für die der Jazztrompeter Till Brönner als Symbolfigur herhalten muss, und nicht von den der Kultur ebenso zuzurechnenden Bereichen wie Volksmusik, Schlager oder Punk.
Die Anregung, die Tobi Müller für die Branche hat, muten aktuell etwas skurril an: Nicht immer nur den Staat in die Verantwortung nehmen, sondern untereinander Solidarität üben. Warum nicht die großen Theatersäle auch für Konzerte öffnen oder Kooperationen mit Museen eingehen, die meist über große, luftige Räume verfügen. Und als Zeichen der Nächstenliebe könnten auch Kirchen die Türen für Theater- und Musikschaffende anbieten – das bringt leider im November recht wenig, wenn Theater und Museen geschlossen sind und jegliche Form von Konzert verboten ist.

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Musik Kommentar

So werden wir die Welt nicht retten

by Cornelius Meister (29 Oct 2020)
Original source: Staatsoper Stuttgart

Versagen diagnostiziert der Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart, Cornelius Meister, der deutschen Gesellschaft in seinem Statement zur aktuellen Lage in der Corona-Krise. Einerseits ist es ihr nicht gelungen, das Virus aufzuhalten, andererseits konnte sie der Politik kein Zutrauen vermitteln, dass mit einer differenzierten Entscheidung verantwortungsvoll umgegangen wird. Und so werden nun Kulturinstitutionen, bei denen keine Infektionen nachgewiesen wurde, in Kollektivhaft genommen – schlimmer noch, sie werden unter »Freizeiteinrichtungen« ein gruppiert. Dieses schwarz-weiß Denken ist gefährlich und wer wenn nicht die Kultur könnte ihm entgegenwirken? Die humanistische Tradition, für die sich Cornelius Meister stark macht, bedeutet nicht nur ein differenziertes Agieren der Politik, sondern zugleich ein Umgang miteinander, der von Achtsamkeit geprägt ist. Nur so kann die körperliche und seelische Gesundheit unserer Mitmenschen geschützt werden. Ein »kulturloser November« hingegen, wird die Welt nicht retten.

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Darstellende Kunst Statement

Bildet Banden! . Warum der zweite Lockdown für Theater und Künstler*innen wie eine Ohrfeige wirkt

by Georg Kasch (28 Oct 2020)
Original source: Nachtkritik

Die Lage der Theater ist zum Verzweifeln. Nicht nur wird über sie ein zweiter Lockdown verhängt, sie werden zudem der Kategorie »Unterhaltung« zugeordnet, stehen in einer Reihe mit Fitnessstudios, Wettbüros und Bordellen. Und das, obwohl sich die Theater während des Lockdowns so vorbildlich verhalten haben. Mit Streamings haben sie ihr Publikum unterhalten, Hygienekonzepte erarbeitet, die neue Spielzeit drei Mal neu geplant. Und nun?, fragt Gerog Kasch in seinem Kommentar. Die Häuser müssen neuerlich ihre Tore schließen, ob wohl selbst Virolog*innen diese Schritt für nicht notwendig halten. Kann sich die Schließung tatsächlich damit begründen lassen, dass das Publikum sich nach der konsequenten Trennung im Parkett nach der Vorstellung zur Diskussion des Abends trifft?
Wenn die Kultur nun im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen als Bauernopfer herhalten muss, dann sollte die Politik für die Bestandssicherung in der Branche aufkommen. Darauf müssen Intendanten, Veranstalter und alle Beteiligten pochen. Ein angemessener finanzieller Ausgleich für die Häuser und eine Art Grundeinkommen für die Solo-Selbständigen mit Verdienstausfall sollte die Branche über die Krise retten.
Währenddessen sollen sich die Kulturschaffenden aber nicht zurücklehnen, sondern das angehen, was im Frühjahr zu kurz kam: Sich mit anderen zusammenschließen, um gemeinsam die Stimme für die Kultur zu erheben. Streamen, denn wer nicht sichtbar ist, wird vergessen. Dabei darf aber nicht der Fehler gemacht werden, alles kostenlos anzubieten, es müssen intelligente Bezahlkonzepte entwickelt werden. Sein letzter Appell richtet sich direkt an die Theaterbranche: Entwerft das Theater von morgen! Wenn die Erfahrungen der letzten Monate produktiv für eine Neukonzeption genutzt werden, dann hat der Lockdown für die Kunst einen Sinn.

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tag November-Lockdown Unterhaltung Hygienekonzepte Bestandssicherung Grundeinkommen Bauernopfer Krise als Chance Streaming
Darstellende Kunst Kommentar

Kultur in Krisenzeiten: Mit Vernunft!

by Axel Brüggemann (27 Oct 2020)
Original source: SWR 2

Wo bleibt das Vertrauen in der aktuellen Kulturpolitik? Diese Frage stellt Axel Brüggemann in den Fokus seines Kommentar zur Lage der Bühnen in Deutschland. Trotz verschiedener von Wissenschaftlern begleiteter Veranstaltungsreihen, in denen keine Infizierung mit Corona nachgewiesen werden konnte, sind die Theater und andere Kulturveranstalter aktuell die Leidtragenden des politischen Schlingerkurses. Sinn kann er in den Regelungen keinen mehr erkennen: Mit nur noch 50 Besuchern, wie es die aktuelle Coronaverordnung in Bayern bei Überschreitung des Inzidenz wertes von 100 Infizierten pro 100.000 Einwohnern vorsieht, steht auch ein hochsubventioniertes Haus vor dem Ruin. Nachdem sich einige Intendanten bereits während des Frühjahrs wenig erfolglos gegen die Schließung ihrer Häuser zur Wehr gesetzt hatten, scheint aktuell ein letztes Aufbäumen der Kulturschaffenden zu verzeichnen zu sein. Das ist gefährlich. Einerseits werden sich die Kulturschaffenden andere Bühnen suchen, die eventuell auch von Coronaleugnern zur Verfügung gestellt werden. Andererseits sind gerade die Bühnen wichtige Orte, des demokratischen Diskurses und des faktenbasierten Streites. Sie sind Vordenker, Experimentierfelder und innovative Anstalten. Wenn sie nur noch das Stück »Überlebenskampf« spielen können, dann werden sie nicht nur ihrer Funktion nicht mehr gerecht, sondern kämpfen auch stellvertretend um unsere offene und aufgeklärte Gesellschaft.
Und sollte es doch unvermeidbar werden, die Theater zu schließen, dann fordert Brüggemann, ihnen eine andere Plattform für den Diskurs zur Verfügung zu stellen. Kostenloses Streaming lässt nicht nur die Wertschätzung der künstlerischen Arbeit vermissen, sondern ist auch nicht das richtige Format, um in einer aufgeklärten Gesellschaft zu diskutieren.

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tag Theater Hygieneregeln Bühne als Diskursraum Streaming Inzidenzwert Wertschätzung
Darstellende Kunst Kolumne

Theater, Opern- und Konzerthäuser sind keine Infektionsorte

by Deutscher Bühnenverein (27 Oct 2020)
Original source: Deutscher Bühnenverein

In einem eindringlichen Brief wenden Sich Ulrich Khuon als Präsident und Marc GRandmontagne als Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins an die Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsident*innen. Wie bereits mehrfach in den vergangenen Tagen in den Medien weisen sie noch einmal darauf hin, dass aufgrund von physikalischen Gründen eine Massenansteckung in Theater-, Opern- und Konzerthäusern nicht möglich ist. Daher bitten sie darum, bei den Beratungen der Ministerkonferenz eine verhältnismäß ige Entscheidung zu treffen und die Veranstaltungshäuser nicht zu schließen. Diese sind unverzichtbare kulturelle Orte der Gesellschaft. Daher ist nicht nur wichtig, das gerade zurückgewonnene Vertrauen des Publikums nicht zu verlieren, sondern auch kleinere und mittlere Häuser vor dem Ruin zu retten. 

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tag Hygienekonzepte Ansteckungsgefahr Schließungen Verhältnismäßigkeit Gefährdung der Kulturnation
Darstellende Kunst Offener Brief

Eight Small New York Theaters Sue Cuomo Over Pandemic Restrictions

by Michael Paulson (26 Oct 2020)
Original source: New York Times

Acht kleinere New Yorker Theater mit weniger als 200 Sitzen verklagen den Gouverneur und den Bürgermeister von New York und fordern ihr Recht auf Gleichbehandlung ein, da Bowling Clubs, Casinos, Fitnessstudios und Shoppingmals bereits wieder öffnen durften. Vertreten werden die Theater vom Rechtsanwalt James G. Mermigis, der bereits für die katholische Diözese von New York und die Fitnessstudio die Wiedereröffnung erfolgreich eingeklagt hat.

tag New York Theater Rechtsweg Gleichbehandlung Verhältnismäßigkeit
Darstellende Kunst Bericht

Was braucht es, um wieder Kontrolle über die Pandemie zu bekommen?

by Gunter Gebauer, Julius Stucke (24 Oct 2020)
Original source: Deutschlandfunk

Der Philosoph Gunter Gebauer stellt im Gespräch mit dem Deutschlandfunk die Frage, welchen Stellenwert die Kultur heute noch hat. In den eigenen vier Wänden kann viel abgerufen und konsumiert werden. Der Weg nach draußen ist daher gar nicht mehr so wichtig. Die Krise könnte damit auch einen Kahlschlag zur Folge haben, der auf einer reduzierten Nachfrage basiert. Bereits jetzt müssen viele Kulturschaffende schauen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Gebauer berichtet beispielsweise von einer Opernregisseurin, die Rhetorikkurse gibt. Die Sor ge, die Gebauer formuliert, ist nun nicht nur, dass diese vielen Aussteiger*innen nicht mehr zurückkommen, sondern das die Nachfrage an Kultur grundsätzlich zurückgeht, weil die Menschen sich an den Alltag ohne Kulturveranstaltungen gewöhnt haben. Welche Auswirkungen das für unsere Wirtschaft haben wird, stellt Gebauer interessanterweise nicht, widerspricht er doch der These von Julian Nida-Rümelin, dass wir uns in einer Lage ähnlich der von 1945 befänden, in der sich das Land klar in Richtung Deutsche Mark und Wirtschaft orientiert hätte.
Thema ist auch der Auftritt der Punkband »Die Ärzte« in den Tagesthemen am Samstagabend. Julius Stucke, der das Gespräch mit Gebauer moderiert, kritisiert, dass bei dem Fernsehauftritt die Dramatik der Lage der Branche nicht wirklich ernsthaft vermittelt werden konnte, weil alles so »nett« wirkte. Dem widerspricht Gebauer, da er die Power der Punkkultur, die die drei Musiker auf die Bühne brachten, wichtig fand, um die Ernsthaftigkeit der Situation zu vermitteln. Gerade das Eintreten der ›alten Hasen‹ für alle Mitarbeiter im Hintergrund empfand der Philosoph als wichtig, um auf deren Situation hinzuweisen.

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tag Aufstehn für Kultur stiller Tod Streaming Krise als Chance Solo-Selbständige Die Ärzte Tagesthemen Punk Julian Nida-Rümelin
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The signet of facing arts joining the faces of STORM.

Bei facing arts handelt es sich um ein non-profit-Projekt, das Sie gerne unterstützen können. Nutzen Sie dazu unser Kontaktformular – wir setzen uns gerne mit Ihnen in Verbindung!

Das Team

Facing arts ist ein Projekt von STORM.

STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind. Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen. Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit. Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation [aiskju:b] und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen. Mit facing arts realisieren sie ihr erstes künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter www.miriamseidler.de bzw. www.imachination.net.

Ein besonderer Dank gilt Paco Croket für die Programmierung der Tag Cloud!

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