Mikrotonale Harmonik des Himmels

Beim Heaven’s Carousel kommt die westliche Vorstellung von harmonischen Beziehungen miktrotonal in Bewegung: Drehen sich die Tonquellen langsam, so variieren die Tonhöhen im Bereich einer temperierten und nichttemperierten Schwingung. Bei höheren Geschwindigkeiten weichen die Tonhöhen bereits bis um einen Vierteltonabstand vom Ruhezustand ab.

Wird die maximale Rotationsgeschwindigkeit der äußeren Lautsprecher von ca. 50km/h in Beziehung zur Wellenlänge gesetzt, so läßt sich eine akustische „Rotverschiebung“ von ca. z≈+-0.04 berechnen. Rot- und Blauverschiebungen lassen sich in der Astrophysik als Farbverschiebung im Spektrum eines Himmelsobjekts beobachten, die Auskunft darüber gibt, ob sich ein Objekt auf uns zu oder von uns weg bewegt. Erst in den 1920er Jahren leitete Edwin Hubble unter anderem aus der Rotverschiebung ab, daß die beobachteten Nebel nicht Teil der Milchstraße sind, sondern es sich um eigenständige Sternensysteme die sich immer weiter von uns entfernen. Dieser entscheidende Hinweis auf ein expandierendes Universum kann auch als eine „akustische“ Zeitenwende verstanden werden: Das schwache Licht der fernen Galaxien ist ein mitunter Milliarden Jahre alter Nachhall von längst vergangenen Welten. Objekte mit einer Rotverschiebung von z≈+-0.04 rechnet man noch dem „nahem Universum“ mit Galaxien, deren Licht 4 Milliarden Jahre unterwegs war.


Lichtecho des frühen Universums - Detail aus dem Hubble Deep Field. Eine sehr weit entfernte Sternenexplosion (Supernova) wurde in dieser Aufnahme des Hubble Space Telescope gefunden. Dieser besondere Typ von Supernova (Ia) war entscheidend bei der Entdeckung der beschleunigten Ausdehnung des Universiums (image: STScI)