Doppelsterne und Trompeten auf dem Zug - der Doppler Effect

Indem sich das Karussel dreht, werden die Sinustöne der 36 Lautsprecher entsprechend beschleunigt und die Schallwellen je nach Standpunkt des Zuhörers entweder komprimiert oder in die Länge gezogen, was sich in verändernden Tonhöhen bemerkbar macht. Einen ähnlichen Effet kann man in den verschobenen Lichtspektren von rotierenden Doppelsternsystemen aber auch Galaxien ausmachen. Der Effekt wurde bereits in den 1840er Jahren vom Österreicher Christian Doppler postuliert, um die sich verändernde Farbe von Doppelsternen zu erklären. Doppler spekulierte bereits darüber, ob die Überlegungen zu den Farblichtveränderungen nicht auch für den akustischen Bereich gelten.

Tatsächlich erfolgte wenige Jahr später der Beweise mit einem Klangexperiment: 1845 ließ Christopher Buys-Ballot ließ Trompeter auf einem fahrenden Dampfzug bei Utrecht spielen. Für die wenigen Sekunden der vorbeirauschenden Bahn konnte festgestellt werde, daß die herrannahenden Trompeten höher und die sich entfernenden Musiker tiefer klangen.
Das Heaven’s Carousel ist gewissermaßen die moderne Fortsetzung diese Experiments, allerdings mit zwei entscheidenen Unterschieden: Klang wird nun nicht auf einer geraden Strecke beschleunigt sondern mittels eines Karussells in einer Kreisbahn gebändigt. Anstatt Musikern, die schwerlich im zirkulären Dauereinsatz sein können, sind Sinusgeneratoren mit Lautsprechern nun die Klangquelle.


Auszug aus dem Finale der Prelude 2 in der Mitte und außen stehend (ca. 35 sec.)

Mit zunehmender Geschwindigkeit wird der Doppler Effekt immer deutlicher. Die Besucher sind eingeladen sich unter den rotierenden Lautsprecher zu bewegen und eine erstaunliche Entdeckung zu machen: In der Mitte ist der Dopplereffekt nahezu aufgehoben, bemerkt man sich hingegen nach außen, fangen die Klänge an immer mehr zu oszillieren. Eine Klangzeitreise in einem Klangweltraum.  
Hier ist ein Aufnahme einer solchen Bewegung von Innen nach Außen (2 min.):

Mehr über den Doppler Effekt ist in dem begleitenden Hubblecast zu erfahren: