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Quo vadis ars?

In zahlreichen Interviews, Corona-Tagebüchern, Kommentaren und Berichten wurde in den letzten Wochen die Situation der Kulturbranche beschrieben und diskutiert. Unsere kommentierte Sammlung von mittlerweile 193 Quellen versammelt Stimmen aus unterschiedlichen Sparten und Medien. So entsteht ein Bild der Kulturlandschaft in der Krise, deren zeitliche Wandlung interaktiv über eine eigene Tag-Cloud erdkundet werden kann.


 

Die Maske ist hinnehmbar . Dreharbeiten in der Pandemie

by Jörg Seewald (16 Jul 2020)
Original source: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Drehbücher werden umgeschrieben, Filmhandlungen von Amerika nach Deutschland verlegt, Schauspielerpaare für gemeinsame Szenen vor der Kamera engagiert. Coronabedingt haben sich nicht nur filmische Inhalte verändert, sondern auch das Verhalten am Set musste den neuen Hygieneregeln angepasst werden. Das stellt die Branche vor einige Herausforderungen, führt aber auch dazu, dass konzentrierter gearbeitet wird.
In der ARD teilt man sich die coronabedingten Mehraufwendungen nach Abzug der staatlichen Hilfen mit der jeweiligen Produktionsfirma. Grund sätzlich wird aktuell darauf geachtet, dass Aufträge breit gestreut werden, sodass die Produzentenlandschaft erhalten bleibt.
Die Schauspieler*innen sind dankbar, dass sie wieder arbeiten dürfen – auch wenn die Proben mit Maske eine Herausforderung sind. Ein Streitpunkt bei der Bezahlung sind aktuell die Quarantäne-Tage. Da die Schauspieler*innen früher anreisen müssen, damit für die Dreharbeiten ausgeschlossen werden kann, dass sie an Corona erkrankt sind, haben sie wesentlich mehr Präsenztage. Die Quarantäne-Tage selbst werden allerdings nicht bezahlt – im Unterschied zu Kameraleuten und Requisite, die den ihnen entstehenden Mehraufwand durch die neuen Drehregelungen bezahlt bekommen.
Am Filmset selbst hat sich einiges geändert. Der wichtigste Mann ist nun der Hygienebeauftragte. Er kennt sich mit den jeweils geltenden Regeln aus, berät bei der Umsetzung des Drehbuchs und entscheidet, wer getestet wird und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Da sich die Einschätzungen der Lage wöchentlich ändern, erfordert diese Aufgabe Flexibilität und Fingerspitzengefühl, da durch die Hygieneauflagen zugleich hohe Kosten entstehen. Bei Kinofilmen können diese bis zu 150.000 Euro betragen.
Für den Ausfall oder den Abbruch von Dreharbeiten gibt es aktuell noch einen Rettungsschirm, der durch das Programm »Neustart Kultur« der Bundesregierung abgelöst werden soll. Allerdings ist hier nur Unterstützung für Kinofilmproduktionen und hochwertige Serienproduktionen vorgesehen. Die Risiken für TV-Produktionen müssen Sender und Produktionsfirmen demnach selbst tragen. Grund hierfür ist, dass Verhandlungen über Nothilfen mit dem Bundeskanzleramt im Mai gescheitert sind. Die Sender wollten nicht auch noch in den Ausfallfonds einzahlen. Einige Bundesländer sind bereit, die Produzenten zu unterstützen. Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, wie argumentiert wird, dass die Filmwirtschaft mit einem Ausfallfonds unterstützt wird, es aber beispielsweise für die Konzertindustrie keinen vergleichbaren Fonds gibt.

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Facing arts ist ein Projekt von STORM.

STORM spielt als Akronym mit den Namen Miriam Seidler und Tim Otto Roth, die wie viele anderen Freischaffende von der Corona-Krise betroffen sind. Miriam Seidler ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie publizierte u.a. ein Übersichtswerk zum Alter in der zeitgenössischen Literatur und ist Herausgeberin der Buchreihe Ästhetische Signaturen. Neben ihrer freien wissenschaftlichen Forschung arbeitet sie aktuell als Lektorin und Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit. Tim Otto Roth ist promovierter Kunst- und Wissenschaftshistoriker, Konzeptkünstler und Komponist. In seiner künstlerischen Arbeit ist er vor allem bekannt durch Großprojekte im öffentlichen Raum, Kooperationen mit führenden Wissenschaftseinrichtungen und seine immersiven Licht- und Klanginstallationen.
Miriam Seidler und Tim Otto Roth arbeiten schon seit vielen Jahren immer wieder in unterschiedlichen Projekten zusammen. Neben gemeinsam kuratierten Ausstellungen hat Miriam Seidler das Projektmanagement für Roths immersive Licht- und Klanginstallation [aiskju:b] und die Pressearbeit für verschiedene Projekte übernommen. Mit facing arts realisieren sie ihr erstes künstlerisches Werk.
Weitere Informationen zu den beiden Projektinitiatoren erhalten Sie unter www.miriamseidler.de bzw. www.imachination.net.

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